Briefgeheimnis mal anders

Irgendwann im Dezember wurden wir gefragt, an welche Adresse man uns Weihnachtspost schicken könne. Kurz vor Weihnachten beginne ich jeden Tag im Marina Büro nachzuschauen bzw. zu fragen, ob Post für uns angekommen ist. Es dauert. Keine Post für Marisol.
Dann erhalte ich eine Nachricht aus Deutschland. Mareike schreibt, dass die Weihnachtspost zurückgekommen ist. Auf dem Umschlag ist ein Stempel, dass die Zustellung ins Bestimmungsland nicht möglich ist. Ich bekomme Fotos des Inhalts und freue mich wieviel Mühe sie sich gemacht hat.
Wir wussten, dass DHL keine Pakete mehr nach Neukaledonien verschickt. Schade, wir hatten gehofft, dass wir uns einige Kleinigkeiten schicken lassen könnten. Ein Blick auf die Internetseite zeigt, dass in viele Pazifikstaaten nicht zugestellt wird. „Aufgrund der COVID 19 Pandemie oder wegen sonstiger internationaler Ereignisse“ kann sich die Zustellung verzögern bzw. ist nicht möglich und „Überflugverbote Russlands“ führen dazu, dass Transportkosten höher sind, einige Destinationen nicht bedient werden usw. Wir dachten, so ein Brief würde einfach nach Frankreich gehen und von dort nach Neukaledonien.
Am 28. Februar kommt Nobbi aus dem Marina Büro zurück und freut sich. Wir haben Post! Die Weihnachtskarte von meinen Eltern ist doch noch angekommen. Nach mehr als zweieinhalb Monaten hat der Brief den Weg um die halbe Welt zurückgelegt und wird Nobbi im Büro persönlich übergeben. Der Briefumschlag ist gestempelt „Zurück an den Absender. Postverkehr mit dem Bestimmungsland ist momentan unterbrochen. Die Wiederaufnahme ist zur Zeit nicht absehbar“. Der gleiche Stempel war auf Mareikes Brief. Anscheinend wurde der Brief von meinen Eltern am 16.02. noch einmal gestempelt und dann doch versendet?
Wie der Brief es geschafft hat hierher zu kommen bleibt sein Geheimnis. Wir freuen uns über die überraschenden Grüße.