Suriname

Stand 4. Dezember 2018

Vom 6. Oktober bis 9. November 2018 haben wir knapp 5 Wochen in Suriname verbracht. Unsere Marisol ist 35 Fuss lang und hat fast 2m Tiefgang.

Im Oktober/November 2018 haben sind wir von Französisch Guyana nach Suriname gesegelt und haben dort fünf Wochen verbracht. Zunächst lagen wir drei Wochen an der Boje in Domburg und haben von dort viele Ausflüge mit dem Auto gemacht. Dann haben wir knapp eine Woche die Flüsse (Commewijne, Cottica) befahren. Anschließend lagen wir wieder einige Tage in Domburg, bevor es für uns nach Grenada ging.

Allgemein
Suriname ist ein kleines, buntes Land an der Nordküste Südamerikas. Suriname wurde nicht nur durch die Holländer geprägt, auch durch die Sklaverei und die Einwanderer aus Indonesien, Indien und China. Die verschiedenen Ethnien und Religionen leben friedlich zusammen und prägen mit ihren unterschiedlichen Kulturen ein spannendes Land. In Suriname kann man viel unternehmen, Regenwald erleben und Plantagen besuchen.

Revierführer, Karten, Reiseinformationen
A Cruising Guide to French Guiana, Suriname and Guyana, Martin Dixon-Tyrer, RCC Pilotage Foundation, 2016 (pdf)

Seekarte Fugawi (für PC) mit Navionics-Karten

Wilde Küste, John Gimlette – Eine Reiseerzählung, gibt einen guten Überblick über die Geschichte der drei Guyanas
Suriname, Bradt-Guide, Philipp Briggs, 2015
Formalitäten
Zurzeit darf man drei Monate in Suriname bleiben. Man benötigt die Tourist Card, die bei unseren Besuch 35 Euro kostete. Wir haben die Tourist Card bereits in Saint Laurent in Franz. Guyana beim Konsulat gekauft.
Wenn man die Tourist Card bereits hat, geht das Einklarieren schneller. Dann muss man nur die MAS und die Militärpolizei besuchen. Zunächst geht es zur MAS (Maritime Authority Suriname). Dort benötigt man neben seinen Bootspapieren auch ein Foto seines Schiffes. Wer in Domburg in der Marina liegt bekommt dort alle Unterlagen und kann sie vorher bereits ausfüllen.
Anschließend muss man zur Militärpolizei, hier bekommt man den Stempel in den Pass, jedoch nur für 1 Monat. Wer länger bleiben möchte, muss dann zur Polizei und bekommt dort die Verlängerung für jeweils einen Monat. Sowohl die MAS, als auch die Militärpolizei sind in Paramaribo. Wir sind mit einem Fahrer, den uns die Marina organisiert hat, dorthin gefahren. Man kann auch den Bus nehmen oder einen Mietwagen.
Wir wurden bei der Einfahrt in den Suriname River auf der Höhe von der Mündung des Commewijne Rivers bereits von der MAS kontrolliert.

Bei der Ausreise muss man nur zur Militär Polizei zum Passstempeln, als Clearence funktioniert ein Papier, das die MAS schon bei der Einreise abstempelt.

Man benötigt den Nachweis einer Gelbfieber-Impfung. Wir wurden danach gefragt, als wir unsere Tourist-Card gekauft haben. In vielen anderen Ländern braucht man den Nachweis einer Gelbfieber-Impfung wenn man aus Suriname kommt.

Suriname River
Es gibt zwei Marinas in Suriname, beide liegen im Suriname River. Die Marina Waterland liegt ca. 5 Meilen flussaufwärts der Marina Domburg. Wir lagen in Domburg.

Marina Domburg
Man liegt an Moorings oder vor Anker im Fluss. Die Strömung ist zum Teil stark und kentert alle 6 Stunden mit der Tide. Auf dem Fluss ist überraschend viel Verkehr und zum Teil kommen recht große Frachter vorbei. Ein Ankerlicht ist Pflicht.
Die Marina bietet einen Dinghi-Steg, Wasser, eine Bar/ Restaurant, Wifi, Duschen und einen Pool. Die Boje kostet 10,80 Euro die Nacht, am Anker ist es etwas günstiger.

Suriname Marina Domburg am Pool

Domburg ist ein netter kleiner Ort, es gibt 5 chinesische Supermärkte in direkter Umgebungen, einige Obststände etwas versteckt auf dem Dorfplatz, zwei Geldautomaten und einige kleine Restaurants.
Man kann sehr günstig ein Auto mieten, je nach Mietdauer kostet es 10 bis 12 Euro pro Tag. Häufig teilen sich zwei Boote ein Auto, dann ist es noch günstiger. Der Verkehr um Paramaribo ist sehr nervig, abseits der Hauptstadt sind die Straßen aber recht leer.

Marina Waterland
Wir waren nur auf dem Landweg dort und nicht mit dem Schiff. Es gibt ca. 12 Plätze am Steg. Die Marina liegt in einem Bungalow-Hotel und ist sehr gepflegt. Im Vergleich zur Marina Domburg lag uns Waterland etwas zu weit abseits, die Liegegelder sind teurer und man benötigt auch jeden Fall ein Mietauto. Wenn man sein Schiff längere Zeit in Suriname lassen möchte und selbst das Land verlässt ist Waterland die erste Wahl.

Sehenswertes
In der näheren Umgebung kann man verschiedene nette Ausflüge machen. Besonders gut haben und die Plantagen gefallen, wir waren in Frederiksdorp, die Schmetterlings-Zucht war sehr interessant (wenn auch recht teuer) und Paramaribo, die Hauptstadt, ist nett. Wir hatten einen tollen Tag in Peperpot, einer ehemaligen Plantage, wo man einen netten Wanderweg durch den Wald gehen kann und viele Tiere sieht.

Ein bei Seglern beliebter Ausflug ist der zweitägige Trip nach Bigi Pan. Dort gibt es Flamingos und Ibisse zu sehen. Natürlich kann man auch mehrtägige Dschungeltouren in Suriname machen. Wir haben keine längere Regenwaldtour gemacht, wir waren ja schon in Brasilien im Regenwald.

Flussfahrt
Suriname ist kein Segelrevier, dafür kann man mit dem eigenen Boot in den Regenwald fahren. Von der Mündung des Commewijne kann man diesen und dann den Cottica etwa 80 Meilen hochfahren. Soweit sind wir nicht gekommen. Wir haben an verschiedenen Stellen gestoppt und sind bis in den Perica gefahren. Uns hat es sehr gut gefallen auf den Flüssen, ein Moskitonetz ist ab ca. 17 Uhr sehr wichtig. Unser Highlight war eine Affenfamilie die neben dem Boot in einem Baum gefrühstückt hat, unvergesslich!

Karte Commewijne Rivier.JPG
Das Befahren der Flüsse ist einfach. Flach ist es nur in der Mündung des Commewijne in den Suriname. Dort beträgt die Wassertiefe knapp 3 m und das breite Fahrwasser ist betonnt (nach der West-Tonne gibt es 2 grüne, eine rote, in Navionics ist eine Tonne zuviel (Stand2018/11)). Wenn man von Domburg kommt möchte man bei Niedrigwasser in den Commewijne fahren, da man mit ablaufendem Wasser den Suriname River runtergefahren ist und nun mit auflaufendem Wasser den Commewijne hochfahren möchte. Suriname AffeWir hatten keine Probleme mit 2m Tiefgang und es war auch nicht knapp. Danach wird es zwar enger, vor allem in den Nebenarmen, es ist aber immer tief, meist 7 bis 20 m. Die Herausforderung ist es einen Ankerplatz zu finden an dem es nicht zu tief ist. Wir hatten uns eine amtliche Karte geliehen, es geht aber auch ohne. Zur Orientierung in den gewundenen Flüssen, reicht auch Maps.me oder die Plantagenkarte (von 1851).

Hier gibt es alle Infors als pdf! Suriname Revierinfo Marisol