Windige Tage und ein sauberer Bauch

Es sind nur noch 2 Meilen bis zur Marina, gleich ist unser Segelausflug schon wieder vorbei. Was ist das? Schon wieder ein Delfin? Ein großes graues Tier nähert sich. Kein Delfin, ein Hammerhai. Wir sind uns sicher, seine charakteristische Nase hat ihn verraten. Wir können es kaum glauben, Hammerhaie sind hier eher selten und wir treffen das große Tier kurz vor der Marina. So ein Glück!

Es wurde wirklich Zeit wieder ein paar Tage außerhalb der Marina zu verbringen. Doch zunächst hatten wir Besuch von Gabrielle und dann von der Crew der Jajapami. Während der Tropische Sturm Gabrielle zum Glück weit entfernt durchgerauscht ist und wir froh darüber waren, nicht zu viel Wind gehabt zu haben, haben wir uns über den zweiten Besuch sehr gefreut.
Die Jana, JD und ihre beiden Jungs haben wir erstmals 2017 in Tazacorte auf La Palma getroffen, dann immer mal wieder und zuletzt 2019 auf Bora Bora. Sie sind mit ihrem Boot zurzeit in Australien, mussten aber ausreisen um ihre Visabedingungen zu erfüllen. Sie haben eine Stippvisite per Flieger in Nouméa gemacht und wir haben uns gefreut, dass wir uns nach langer Zeit wieder treffen. Natürlich gab es ganz viel zu erzählen, gleich an drei Tagen haben wir uns getroffen. Wir haben uns gefreut, dass sie sich so viel Zeit für uns genommen haben.

Als die Vier sich wieder auf den Weg zu ihrem Schiff gemacht haben, haben wir unsere Segel angeschlagen und sind am letzten Sonntag (am 19.2.) endlich mal wieder gesegelt.
Wir wurden doch etwas überrascht, der Wind war kräftiger als erwartet und kletterte schnell auf 6-7 Bft. Also wählten wir als Ankerplatz für die erste Nacht mal wieder die geschützte Baie de Papaye. Schon auf diesem kurzen Segelschlag wurden wir mal wieder verwöhnt, gleich zweimal gab es Delfinbegleitung, wir sahen Seeschlangen und Schildkröten.
Auch in der geschützten Bucht ist es windig, trotzdem entscheiden wir uns nach Mbe Kouen zu segeln. Das Inselchen ist winzig, aber das umgebene Riff bietet einen geschützten Platz. Wir wollen unbedingt das Unterwasserschiff putzen, dafür wünschen wir uns einen Platz mit klarem Wasser. Deshalb kommen nur die Riffankerplätze in Fragen und nicht die Buchten an der Hauptinsel in denen das Wasser weniger klar ist.
Wir verbringen schöne Tage am windigen Platz. Die ruhigeren Stunden nutzen wir um schnorchelnd zu putzen und schlucken ziemlich viel Salzwasser. Unsere Mari hat nun wieder einen sauberen Bauch. Nachmittags hören wir im Radio, dass es zwei Tage zuvor erneut einen Haiangriff in Nouméa gab. Ein Schwimmer starb nachdem er von einem oder sogar zwei Haien gebissen wurde. Furchtbar.
Ansonsten lesen wir, beobachten die Schildkröten und genießen die Freiheit am Anker. Während Sturm Gabrielle haben wir süß-sauren Kürbis eingekocht, weil der Kürbis so schön war, wunderbar orange und ganz fruchtig, haben wir noch einen Kürbis gekauft, den ich nun in Kürbisgemüse mit Möhren, Zwiebeln und Knoblauch verwandle und auch wieder in Gläser einkoche. Wind und Kürbis scheint eine gute Kombination zu sein. Das Heulen des Windes geht uns aber doch ein wenig auf die Nerven immer wieder Böen über 30kn.
Auf dem Rückweg legen wir wieder eine Nacht in Baie Papaye ein. Wir sitzen noch lange an Deck und beobachten wie Jupiter Venus über die Abendhimmel verfolgt und der Mars im Stier rot leuchtet. Der Sternenhimmel ist trotz des Lichtscheins von Nouméa wunderschön.
Eine Wetterverschlechterung kündigt sich an und wir fahren zurück in die Marina. Einige Arbeiten wollen vor der neuen Saison erledigt werden, wir haben also genügend Beschäftigung.