Unser Bananaboot heißt Donkey und ist ein liebgewonnener Begleiter. Eigentlich wollten wir nur einen kurzen Vermerk schreiben, dass wir an unserem Donkey alle Einzelteile angebunden haben. Doch da das Bananaboot auf viel Interesse trifft, gibt es hier eine kleine Übersicht, weshalb uns das Bananaboot so gut gefällt und wo wir seine Schwächen sehen.
Ganz unten findet ihr dann die Bilder von unserer Sicherung der Duchten und Splinte.
Bei „der Banane“ scheiden sich die Geister. Die einen finden es super und die anderen mögen es gar nicht. Wir gehören zur ersten Gruppe, doch natürlich hat es Vor- und Nachteile.

Bei einem Boot der Größe unserer Marisol ist der wohl wichtigste Faktor bei der Entscheidung für ein Beiboot die Frage, wo es an Bord verstaut werden kann. Die meisten der bei Langfahrern gängigen Schlauchboote mit Aluboden passen bei uns nicht an Deck. Unser Schlauchboot MariChen (ein Bombard mit festem Boden) hat einen klappbaren Spiegel und passt zusammengepackt in eine Tasche. Diese flache Tasche liegt unter dem Baum zwischen Mast und Cockpit an Deck. Das Bananaboot (ein 325) binden wir an den Seezaun und merken es dort gar nicht. Die Duchten und die Riemen stauen wir in einer Tasche unter Deck.
Das schnelle Auf- und Abbauen ist ein großer Vorteil für uns. Als wir die Banane das erste Mal auseinander gefaltet haben, hatte ich Angst, dass es wieder zusammenklappt und ich darin verschwinde. Mit etwas Übung ist es aber ganz einfach. Wir falten das Boot auf dem Vorschiff auseinander, setzen die Mittelbank ein und lassen es dann zu Wasser. Im Wasser bauen wir die anderen Duchten ein, hängen die Ruder in die Dollen und binden den „Tüddelkram“ wie Össfass, Auftriebskörper und Schwamm an.

Wenn wir uns entscheiden MariChen (das Schlauchboot) zu verwenden müssen wir es aufpusten, ins Wasser schmeißen, ans Heck bringen, den Außenborder anhängen und dann den Tank ins Boot bringen. Unser 5PS Außenborder wiegt 28 kg und obwohl wir ihn mit einer Talje hinabfieren ist das nicht so einfach. Wenn die Strecken kurz sind bevorzugen wir deshalb den 2.5 PS Außenborder, der nur 13 kg wiegt und einen eingebauten Tank hat. Oder wir nehmen Donkey. Das Bananaboot ist schneller aufgebaut und wir brauchen Tank und Motor nicht ins Boot zu heben.

Man sollte das Bananaboot nicht schleppen. Wir machen das nur bei kurzen Distanzen, ganz glattem Wasser und wenig Wind. Wir schleppen auch unser Schlauchboot nur ungern, aber das Bananaboot will wirklich nicht geschleppt werden. Es läuft schnell voll oder neigt dazu umgeweht zu werden.

Die Banane lässt sich nur sehr begrenzt motorisieren. Wir haben inzwischen einen 2.5 PS Motor, den wir auch für das Bananaboot verwenden könnten, bisher haben wir das jedoch noch nie ausprobiert.
Es lässt sich hervorragend rudern. Wer schon mal versucht hat sein Schlauchboot zu rudern weiß, dass dort der Ruderbetrieb keine Alternative ist wenn der Motor ausfällt. Zusammengenommen bedeutet das, dass die Banane super geeignet ist für kurze Strecken, aber nicht die erste Wahl für lange Beibootfahrten. Es sei denn man möchte seinen Körper beim Rudern stählen.
Das Bananaboot ist sehr leicht und lässt sich gut den Strand hochtragen. Das geringe Gewicht ist auch von Vorteil, wenn man es über Nacht aus dem Wasser nimmt und längsseits an der Bordwand anbindet.
Schnorcheln und Tauchen aus dem Bananaboot sind schwierig. Ich habe es getestet und bin wieder ins Boot gekommen, es ist aber noch schwieriger als der Einstieg ins Schlauchboot.

Das Bananaboot fühlt sich erst mal wackelig an, ist es aber nicht. Man gewöhnt sich schnell an das Bananabootgefühl, so ähnlich wie beim Jolle segeln. Wir benutzen trotzdem die Auftriebskörper, die unter den Duchten angebunden werden. Falls es doch mal volllaufen sollte, zum Beispiel weil eine Welle reinschwappt, kann man es wieder leer schöpfen.
Wir sind mit Donkey schon einmal baden gegangen. Beim Anlanden an einem Strand sind wir in den Brandungswellen am Strand quergeschlagen. Vermutlich wäre uns das mit dem Schlauchboot auch passiert, nur dass unser Motor uns das vermutlich krumm genommen hätte. Inzwischen haben wir unsere Anlandetechnik optimiert und kommen nun schadlos an den Strand. Nobbi dreht uns vor dem Strand um, ich springe aus dem Boot und ziehe die Nase in Stückchen den Strand hoch.
Das Bananaboot ist sehr robust und nimmt es nicht übel wenn es unfreiwillig Kontakt mit Felsen aufnimmt oder man es über Steine zieht. Es ist quasi unkaputtbar und auch UV Strahlung kann ihm nichts anhaben.
Wer mit einem Beiboot unterwegs ist, das zu unserer Schiffgröße passt, der wird gelegentlich nass. Das ist einfach so. Das gilt für Fahrten mit unserem Schlauchboot genau wie für Ausflüge in Donkey.
Nur in einem Schlauchboot, das ins Gleiten kommt, möglichst noch mit aufkimmten Schlauch, bleibt man einigermaßen trocken.
Wenn wir genug Platz an Deck für ein festes Beiboot hätten, hätten wir uns dafür entscheiden. Vielleicht hätten wir ein Portland Pudgy oder ein OC Tender, die Luxusversion des festen Beiboots.

Die Vergleiche, die zur Bewertung des Bananaboots herangezogen werden, sind oft unfair. In den seltensten Fällen wird die Entscheidung wohl zwischen einem RIB mit festem Steuerstand, 25 PS AB und Scheibe versus Bananaboot lauten. (Und selbst dort hat das RIB nicht immer die Nase vorn, so ein Boot trägt man nicht den Strand hoch und wenn der Motor nicht läuft ist man aufgeschmissen).
Für unsere Bootsgröße ist die Kombi aus MariChen (Schlauchboot) und Donkey (Bananaboot) ideal. Es ist toll zwei Beibooten zu haben, so ist man nicht an Bord gefangen wenn einem das (einzige) Boot abhandenkommt oder kaputt geht.
Wir möchten auf keines der Boote aus unserer Mini-Flotte verzichten. Wenn wir eines Tages wieder in (nord-) europäischen Gebieten unterwegs sind, wird Donkey vermutlich unser einziges Beiboot sein.
Veränderungen
Donkey macht jeden Unsinn mit, auch wenn wir ihn nicht immer pfleglich behandeln. Ob Kentern, Volllaufen, Umwehen, er nimmt uns keine noch so dumme Idee übel. Damit uns die Einzelteile nicht verloren gehen haben wir sie mit dem Boot verbunden.
Die Sicherungsstifte haben wir an den Duchten angebunden, die Duchten binden wir am Boot an. Auch das Brett, das die Sitzbank stützt haben wir gesichert.
Da wir nur die Mittelducht auf dem Vorschiff einsetzen und den weiteren Aufbau im Wasser vornehmen, hat sich insbesondere die Sicherung der Stifte sehr bewährt. Einer ist mal beim Anreichen ins Wasser gefallen…




Hier gibt es die Gedanken zum Bananaboot als pdf.