Hale, Dumbéa und ein Handstaubsauger

Am 8. Januar zieht Hale an Neukaledonien vorbei. Hale ist hier das erste tropische Tief in dieser Saison, dass einen Namen bekommen hat. Am Abend des 7. Januar wird es als Kategorie 1 Zyklon eingestuft und benannt. Glücklicherweise zieht es weit im Westen vorbei, bringt uns nur kurz kräftigen Wind und starken Regen. Gute 30 kn Wind bringt das flotte Tief, nur eine einzige Böe mit über 40 kn sehen wir. Der starke Regen kommt schräg von achtern und schafft es Tropfenweise durch die Winschen im Cockpit ins Innere. Da hat es noch nie getropft. Immer mal was neues. Kein gemütliches Wetter, aber Nichts zum Fürchten. Nach wenigen Stunden ist es vorbei. Hale zieht weiter nach Neuseeland tobt sich dort aus. Wir haben es gut überstanden. Das nächste Tief kommt bestimmt, vielleicht schon Mitte nächster Woche.

Der Sturm zieht ab und der Himmel färbt sich orange.
Für die Sturm-Saison hat Mari eine extra kleine Nationale bekommen.

Wir machen einen Ausflug zum Parc Provincial Dumbéa. Nicht weit entfernt von Nouméa, ist dies ein beliebtes Ziel. Als wir das erste Mal an einem Samstag hierher kommen, ist der kleine Parkplatz voll und auch an der Zufahrtsstraße stehen viele Autos. Wir brechen nach ein paar hundert Metern unseren Ausflug ab, uns ist es bei 34 Grad einfach zu warm zum Wandern. Beim zweiten Anlauf wollen wir eigentlich einem Wanderweg folgen, der durch den Fluss führt. Durch den starken Regen, den Hale mitgebracht hat, ist der kleine Fluss angeschwollen. Ohne wasserdichten Sack trauen wir uns nicht durchs Wasser. Wir haben Angst um die Kamera und unsere Telefone. Also laufen wir ein kleines Stückchen auf einem anderen Weg und suchen uns dann einen Badeplatz. Wir baden ausgiebig im kühlen Frischwasser und genießen die natürliche Massagefunktion der Stromschnellen.

Vielleicht ist euch aufgefallen, dass wir in den letzten beiden Wochen oft mit dem Auto unterwegs waren. Unsere Nachbarn haben uns großzügiger Weise ihr Auto zur Verfügung gestellt während sie im Urlaub sind und uns damit ein ganz tolles Geschenk gemacht. Wir haben uns sehr darüber gefreut, einige Ausflüge gemacht, haben die Gelegenheit genutzt und waren mit dem Auto einkaufen und im Baumarkt. Im Baumarkt schrumpfen viele Bedürfnisse beim Blick aufs Preisschild. Die gute Nachricht jedoch ist, dass es fast alles gibt.

Auf einer unserer Touren haben wir einen Abstecher zur Notre Dame du Pacific gemacht. Dort sind wir schon mehrmals mit dem Bus vorbeigefahren, nun konnten wir mal anhalten. Die Freiluft-Kapelle mit einer Marienstatue und einigen kleinen „Grotten“ überzeugt uns künstlerisch nicht, aber die Aussicht auf die Stadt und den Hafen ist fantastisch. Im Hafen liegt gerade ein Kreuzfahrtschiff mit einem extrem hässlichen Heck. Mein Vater hat es „den Handstaubsauger“ getauft. Das Schiff kommt regelmäßig nach Nouméa und heißt eigentlich Pacific Encounter.