Zu Beginn dieser Saison, die für uns sehr spät begann, hatten wir neben dem Plan mit Mari aus Neuseeland via Neukaledonien nach Australien zu segeln noch verschiedene andere Ideen. Als Segler braucht man Alternativen und so entstanden Mitte des Jahres Plan B, C und D als mögliche Optionen.
Wie so oft im Seglerleben kommt es dann aber doch ganz anders. Wir haben uns für eine Variante entschieden, über die wir nicht nachgedacht hatten und die deshalb auch keinen Buchstaben im Planungsalphabet bekommen hat. Wir bleiben für die Zyklonsaison hier in Nouméa, werden weiter die Lagune mit dem Boot, die Stadt zu Fuß und die Insel mit dem Auto erkunden.
Der Entscheidungsprozess war nicht ganz einfach, erst wollte Nobbi nicht hier bleiben, dann war ich nicht überzeugt. Letztlich haben der Schaden an der Hydrovane Windsteueranlage, unsere aufgekochten Batterien und viele weitere Kleinigkeiten, wie gefundene Termitenflügel, den Ausschlag gegeben. Und dann war ich auch noch krank. Außerdem gefällt es uns hier und wir können uns gut vorstellen noch einige Monate hierzubleiben.
Seit eineinhalb Wochen liegen wir nun auf unserem Platz in der Marina, unserem Wohnort für die nächsten Monate. Nun können wir jeder Zeit rein- und rausfahren, ohne uns ab oder anzumelden. Es war nicht ganz einfach einen Platz zu bekommen, die Marina ist voll. Aber wir hatten Glück, auch weil unsere Mari so schlank ist. Für den dauerhaften Platz wurden wir von der Marina-Crew vermessen. Die Gesamtlänge zählt. Wir lernen, dass man das Schiff dafür normalerweise an einen bestimmten Steg verlegen muss, schon um zu zeigen, dass das Schiff noch fahrtüchtig ist. Wir konnten an unserem (alten) Liegeplatz vermessen werden. Die Tatsache, dass wir vor kurzem aus Neuseeland gekommen sind reicht als Beweis unserer Fahrbereitschaft.
Inzwischen sind wir zufrieden mit unserer Entscheidung und fühlen uns wohl in unserem neuen Zuhause auf Zeit. Nun lernen wir fleißig Französisch. Heute haben wir auf Französisch eine neue SIM- Karte und eine Briefmarke gekauft. Übungsaufgaben in freier Wildbahn.

