Segelt man innerhalb der Lagune weiter nach Nordwesten, nähert sich das Außenriff immer weiter Grande Terre, der Hauptinsel, an. Irgendwann wird es zwischen Riff und Insel so flach, dass hier für größere Boote die Welt zu Ende ist. Wer weiter an der Küste entlang segeln möchte muss hier das schützende Riff durch einen der vielen Pässe verlassen. Kurz vor der Sackgasse zwischen Riff und Insel liegt die Halbinsel Ouano, unser nächster Ankerplatz. Wir segeln ganz ruhig dahin. Das Wasser der Lagune leuchtet türkis und wir bekommen Delfinbesuch. Eine kleine Familie aus vier Tieren begleitet uns. Die drei erwachsenen Tiere wollen dem Delfinbaby anscheinend ein Segelboot zeigen. Eins der Tiere scheint großen Spaß am Spiel mit Mari zu haben, immer wieder schwimmt es ganz dicht vorm Bug, dreht sich auf den Rücken und schwimmt Bauch oben an Maris Bug. Wir können uns gar nicht stattsehen.
Auf dem Außenriff liegt ein Riff, das weit zu sehen ist. Durchs Fernglas stellen wir fest, dass das Schiff schon länger dort liegt, an vielen Stellen sieht man nur noch die Spanten. Später recherchieren wir, dass die „Ever Prosperity“ 1965 hier aufgelaufen ist. Das Verrückte an der Geschichte, es gibt noch ein zweites Wrack am Außenriff, nur wenige Meilen entfernt. Das Schiff hieß ebenfalls „Ever Prosperity“ und fuhr unter dem Kommando desselben Kapitäns. Was für ein Unglücksrabe!
Als wir durch die schmale Durchfahrt zum Ankerplatz fahren, sind wir froh über die gute Betonnung und die gute Sicht, zwischen kleinen Riffen und Sandbänken können wir gut erkennen wo es tief genug ist.
Auf den Ankerplatz hinter Ouano sind wir aufmerksam geworden als wir in der Touri-Info in Noumea ein Faltblatt mit Wanderwegen auf der Landspitze mitgenommen haben. Diese Wege machen wir am nächsten Tag unsicher. Als erstes freuen wir uns über einen Müllcontainer und Wasserhähne. Gelegenheit seinen Müll zu entsorgen hat man an nicht so vielen Orten in der Umgebung. Wir folgen dem Wanderweg den Strand entlang und verlassen den ausgeschilderten Weg, weil wir nur mal kurz um die nächste Ecken gucken wollen und um die dahinter natürlich auch. Der Ausblick über die Küste ist beeindruckend. In der Ferne sieht man die weiße Gischt der brechenden Welle auf dem Außenriff, das flache Wasser leuchtet in allen Tönen von hellgrün bis türkis, das tiefere dunkelblau. Die Konturen der Riffe zeichnen sich in braun ab und hier und da liegt eine dekorative Insel mit weißem Strand herum. Wir kehren auf den Wanderweg zurück, entdecken das Beobachtungsdeck, eine Holzterrasse, von den man auch einen guten Blick hat und steigen dann auf den Hausberg. Also, Haushügel. Die Erhebung ist nur gute hundert Meter hoch, bietet aber einen schönen Rundumblick. Neben der Aussicht begeistert uns die Vegetation. Hier ist es sehr trocken und zwischen den gelblichen Gräsern wachsen viele interessante Blumen. Zum Abschluss sehen wir uns auf dem Campingplatz um, auf dem es ein Restaurant geben soll. Das Restaurant ist montags und dienstags geschlossen, aber der Wirt sehr nett. Alternativ machen wir unsere Pause unter einer Palme am Strand, bevor wir wieder an Bord rudern.











