Nachdem uns schlechtes Wetter am Sonntag an Bord festgehalten hatte und wir den Montag mit einem Ausflug mit Mari in die Marina, um den Wassertank zu füllen, Wäsche waschen, Magnum Pfefferminz und anderen Nichtigkeiten um die Ecke gebracht hatten, wurde es dringend Zeit für ein wenig Abwechslung.
Am Dienstag stellen wir uns den Wecker, ausnahmsweise haben wir einen Zeitplan. Als wir aufstehen ist der Nebel so dicht, dass wir den Hafen nicht sehen können. Wir fahren trotzdem mit dem Schlauchboot dorthin. Weil es so kalt ist, lassen wir die Regenhosen zunächst an und laufen zur Fähre, die uns nach Okiato übersetzt. Die Fährpreise haben sich verdoppelt, aber mit zwei Dollar pro Person ist die Fahrt trotzdem weiterhin erschwinglich. Von Okiato laufen wir nach Russell. Diese Wanderung hatten wir im Sommer, bevor wir Neuseeland verlassen haben, schon gemacht und sie hatte uns gefallen.
Die Stimmung ist wunderschön. Erste Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch den Nebel, der über dem ursprünglichen Wald liegt. Ich mag diese Vegetation, die uns so vertraut vorkommt. Viele Pflanzen kennen wir aus den heimischen Wäldern und dazwischen die uns fremden Bäume und die viele Baumfarne, bei denen ich immer an Dinosaurier denke.
Wir sind froh, dass wir ausnahmsweise früher losgekommen sind als geplant. Der Weg ist durch den Regen der vorangegangenen Tage sehr rutschig und wir müssen auf jeden Schritt achten. Schließlich kommt die Sonne durch und es wird richtig warm. Wir wandern im T-Shirt und freuen uns über die vielen Vögel, die auch in Frühlingsstimmung sind.
Eigentlich wollten wir noch etwas Zeit in Russell verbringen, der kleine Ort ist sehr sympathisch und hat einige kleine nette Läden, doch die Zeit bis die Fähre fährt wird etwas knapp. Das macht nichts, in Russel sind heute ohnehin fast alle Läden geschlossen, sogar der Supermarkt – Stromausfall!
Als wir mit der kleinen Fähre nach Paihia übersetzten, türmen sich dunkle Wolken auf und es wird kühl. In Paihia essen wir noch etwas und kaufen ein, bevor wir mit dem Bus zurück nach Opua fahren. Kaum sitzen wir im Bus, beginnt es zu regnen. Im strömenden Regen laufen wir zum Marina Büro und von dort zum Dinghy-Steg. Nun folgt ein Langfahrt-Klassiker. Wir wollen mit unseren Einkäufen schnell zurück an Bord fahren, doch der Außenborder springt nicht an. Schließlich baut Nobbi im strömenden Regen die Zündkerze aus, pustet sie trocken, ruckelt am Kerzenstecker. Der Motor springt an uns wir tuckern zurück zu Mari. Die Aktion hat uns über eine Stunde im heftigen Regen gekostet. Wir legen uns trocken und während wir uns mit heißem Tee aufwärmen, hört es auf zu regnen. Die Wanderung war wieder sehr schön, aber die ausgiebige Dusche danach wäre nicht unbedingt nötig gewesen.











