Großsegel, Wanderungen und Wetter

Gerade als wir das den Blick über die Ankerbucht von Motuarohia vom Aussichtspunkt genossen, kam eine Nachricht vom Segelmacher, wir sollen das Segel so schnell wie möglich vorbeibringen. Also fahren wir am nächsten Tag (am Mittwoch) zurück nach Opua. Während ich steuere schlägt Nobbi das Segel ab und bindet es zu einer langen Wurst zusammen. Wir machen einen kurzen Zwischenstopp in der Marina und tragen das Segel zum Segelmacher. Das ist definitiv ein Vorteil bei einem kleineren Boot, wir können unser Segel zu zweit gut transportieren.
Wir waren ziemlich enttäuscht, dass das neue Segel nicht gut passte und hatten wenig Hoffnung, dass wir da noch etwas ändern können. Das Segel hatten wir 2019 bestellt, 2020 bezahlt und jetzt eben erst abholen können. So waren wir positiv überrascht, dass der Segelmacher sich Montagmorgen von Nobbi mit dem Schlauchboot abholen und zu Mari an der Boje bringen ließ. Er sah sich das Problem an und versprach unser Segel zu ändern.
Freitagmittag können wir es wieder abholen und Nobbi bringt es mit dem Dinghi zurück zu Mari. Die Segellatten binden wir am Schlauchboot fest, die zu versenken wäre sehr ärgerlich. Abends schlagen wir das geänderte Segel an. Es sitzt nicht perfekt, aber viel besser als vorher. So nimmt die Großsegelgeschichte ein viel besseres Ende als wir zu hoffen gewagt hatten. Mal sehen wie es sich auf den nächsten Meilen schlägt.
Die Wartezeit verbringen wir mit kleinen Wanderungen. Am Donnerstag suchen wir in Paihia erfolglos nach einem Frisör für Nobbi und laufen dann nach Waitangi, essen im Café, füllen unseren Benzinkanister und kaufen etwas Obst. Am Freitag geht es bei schönem Frühlingswetter nochmal die Omorahoe Road entlang in den Wald, diesmal kehren wir aber um und machen nicht wieder die lange Tour über Paihia. Am Samstag ist es meist grau, der Küstenwanderweg ist trotzdem schön und am Aussichtspunkt wurden die Bäume beschnitten, so dass es dort auch wieder eine Aussicht gibt.
Da unser Segel nun wieder an Bord ist sind wir bereit Neuseeland zu verlassen. Nun warten wir passendes Segelwetter. Bis gestern Abend sah es aus, als könnten wir uns Mitte der Woche auf den Weg machen. Seit heute Morgen beschleicht uns das Gefühl, dass wir wohl noch mindestens zehn Tage in Neuseeland bleiben werden. Das Gefühl entspringt einem Blick auf die Wettervorhersage, doch da kann sich noch einiges ändern. Es bleibt spannend.