Gestern war der große Tag, endlich ging es zurück ins Wasser. Nachdem es am Donnerstag mal wieder wie aus Eimern gegossen hat, war es Freitagmorgen wunderbar sonnig. Zuerst ging es ins Büro, die Rechnung begleichen. Hier gilt no cash – no splash. Nur wer bezahlt hat wird wieder ins Wasser geschubst. Marisol wurde in die Gurte des Travellifts gehoben und Nobbi hat den kleinen Bereich, an dem zuvor die Stützen standen, gemalt. Während der Frühstückspause durfte die Farbe trocknen und dann wurde Mari wieder ihrem Element übergeben. Wundervoll unaufgeregt und sehr professionell. Wir sind nur die kurze Strecke zu unserem Liegeplatz in der Marina motort, wie schnell und manövrierfähig wir ohne unsere Muschelbank sind! Für eine Woche haben wir einen Platz am Steg reserviert. Es gibt noch einiges zu putzen und zu räumen, da ist das einfach praktischer. Nachmittags bin ich dann mit unserem Schlauchboot durch die Marina gerudert. Das Dinghy lag noch am Steg der Werft und sollte mit uns umziehen. Bei dem sonnigen Wetter hat es richtig Spaß gemacht, auch wenn sich das Schlauchboot nicht so wahnsinnig gut rudert.
Wir wurden mehrfach gefragt, warum wir so lange auf dem Trockenen standen. Das ist einfach, wir arbeiten zu langsam!
Es gab drei größere Baustellen: Unterwasserschiff, Rumpf und Borddurchlässe. Das Unterwasserschiff wurde geschliffen (das ist das einzige, das die Werft gemacht hat), wir haben einige rostige Stellen am Kiel freigelegt, mit Rostumwandler behandelt und mit Metallfarbe gemalt. Einige kleine Stellen wurden mit Epoxy gespachtelt und dann natürlich Antifouling gemalt.
Der Rumpf wurde gereinigt, poliert und gewachst. Das hört sich einfach an, insbesondere die Reinigung war diesmal aber unerfreulich, es galt Austern am Rumpf mit Essig aufzulösen. Und mit vielen Flecken müssen wir nun einfach erstmal leben. Und, es gab einen neuen gelben Streifen.
Sieben Borddurchlässe haben wir erneuert, außerdem gab es neue Ventile aus Kunststoff, die nicht so leicht korrodieren und viele neue Schläuche. Natürlich verhalten sich die neuen Schläuche anders als die alten und wollten sich nicht in den Schrank biegen lassen. Die neuen Ventile nehmen etwas mehr Platz weg als die alten, was auch wieder einige Anpassungen erforderte.


Nebenher haben wir die Arbeiten am Mast erledigt, von denen ich neulich schon berichtet habe. Bei Regen haben wir viele Schränke aufgeräumt, nicht mehr benötigtes weggeworfen, uns gefreut was für tolles Werkzeug wir besitzen und verloren geglaubte Ersatzteile (wieder) gefunden. Wir haben alle Nahrungsmittel sortiert und festgestellt, dass wir nie wieder getrocknete Petersilie kaufen müssen. Außerdem gibt es unzählige Kleinigkeiten die erledigt werden wollen. Die Persennige, die während unserer Abwesenheit auf den Luken waren, sind gereinigt und imprägniert. Hier fehlt ein Bändsel, dort hat sich ein Klebeband gelöst und weshalb ist eigentlich die Antenne so schief?
Die Liste der anstehenden Arbeiten wird kontinuierlich länger, mal sehen wie wir vorankommen. Einige Punkte streichen sich auch selbst (zumindest vorübergehend) von der Liste. Der Tankgeber des Dieseltanks zeigte gestern plötzlich „voll“. Wir wissen, dass der Tank nicht voll ist. Nobbi hat den Motor heute noch mal gestartet und nach ein paar Minuten zeigte er wieder richtig an. Wenn sich alle Probleme so schnell erledigen würden!
Wir freuen uns darüber wieder zu schwimmen und feiern mit Tee mit Rum, das passt zu den sechs Grad, die uns für heute Nacht versprochen werden.