Ein kleiner Ausflug nach Whangarei

Manchmal in das Bootsleben einigermaßen mühsam. Ich hab aber gar keine Lust die Geschichte von der kaputten Pumpe zu erzählen, deren nagelneue Nachfolgerin zunächst von Nobbi repariert werden musste. Auch der zwanzigste Besuch in irgendeinem Laden und die Klärung der Frage, ob wir irgendwann auch eine Rechnung bekommen und diese auch bezahlen dürfen, ist langweilig.
Doch es gibt auch gute Nachrichten, wir haben ein neues Funkgerät, das sogar auf Anhieb funktioniert, die neue Sprayhood ist montiert und unsere Logge hat ein neues Schaufelrad.
Ab und zu brauchen wir einen Tapetenwechsel und wollen was anderes sehen, als das Dinghi Dock, die Marina und den Fish‘n Chips Laden. Wir gehen also segeln, bzw. treiben bei wenig Wind durch die Gegend. Unsere Segel werden mal wieder gelüftet, ganz ungewohnt ohne Reff.
Wir mieten ein Auto für zwei Tage. Der Autovermieter an der Marina ist sich seines Standortvorteils bewusst, das Auto ist fast dreimal so teuer wie der Mietwagen, den wir auf der Südinsel gemietet hatten. Doch wir haben keine Lust uns zu ärgern. Der Tag beginnt sehr erfolgreich. Ein befreundeter Segler hat uns von einem Bekannten erzählt, der jemanden gefunden hat, der Gasflaschen aus Kunststoff füllt. Wir fahren also zuerst zur Tankstelle. Entgegen aller Aussagen, dass diese Flaschen in Neuseeland nicht gefüllt werden, ist das hier problemlos. Flasche auf die Waage stellen, füllen, bezahlen, fertig. Das war einfach.
Wir füllen im Supermarkt den Einkaufswagen und fahren anschließend nach Kerikeri. Im Baumarkt finden wir einige Dinge, die wir gebrauchen können. Bei Kerikeri gibt es eine Art Museumsdorf. Der Teil, den wir noch nicht kennen, ist geschlossen. Also machen wir einen Spaziergang und essen sehr lecker. In maps.me habe ich einen kleinen Wasserfall entdeckt, zu dem ein Wanderweg führt. Der Wasserfall ist nett, aber wir haben das Gefühl zu stören. Die Dorfjugend trifft sich hier mit Musik und Bier. Also machen wir uns bald auf den Rückweg. Lustig wird es am nahegelegenen Bootsanleger. Nobbi rettet gleich zwei Boote, das erste treibt seinen unerfahrenen Besitzern bei seiner Erstwasserung ab, das zweite hopst vom Anhänger und der Eigner gleich hinterher. In Klamotten.
Am zweiten Tag unternehmen wir einen Ausflug nach Whangarei (ausgesprochen: Fangarei). Eine Stunde südlich liegt die Stadt, die der zweite große Anlaufpunkt vieler Segler hier im Norden Neuseelands ist. Wir unternehmen einen netten Spaziergang rund um den Hafen und kaufen in einer Glasbläserei Kiwis als Andenken. Zufällig treffen wir Freunde, von denen wir gar nicht wussten, dass sie inzwischen mit ihrem Boot in Whangarei liegen. Eine schöne Überraschung. Wir essen zusammen und stellen fest, dass wir im nächsten Jahr eine ähnliche Route planen. Auf dem Rückweg machen wir noch einen kleinen Abstecher zu einem – ihr ahnt es – Wasserfall.

Was gibt es neues in Neuseeland? Ich habe mein neuseeländisches Sportwissen von All Blacks (Baseball, Männer) auf die Silver Ferns (Netball, Frauen) erweitert. Der Kopfschüttler der Woche kommt jedoch als anderer Richtung. Es gibt doch tatsächliche eine Petition, die fordert Koalas aus dem brennenden Australien in den neuseeländischen Eukalyptuswäldern auszuwildern. Als hätte Neuseeland noch nicht genug schlechte Erfahrungen mit eingeführten Arten gemacht.