Wanderung nach Russel

Als ich am Mittwoch aufwache, sehe ich durch das Luk über mir strahlendblauen Himmel. Es gibt keine Ausrede, wir wandern. Zunächst geht es den Küstenweg entlang nach Paihia. Leider gibt es heute keine Erdbeeren und für uns keine Erdbeerpause. Schon nach eineinhalb Stunden sind wir in Paihia und machen Mittagspause bei einer Pizzeria. Mit einer kleinen Fähre, nur für Fußgänger, setzen wir nach Russel über. Russel ist ein netter kleiner Ort. Fast etwas mondän. Russel war 1840 für kurze Zeit Neuseelands Hauptstadt, bevor Auckland zur Hauptstadt gewählt wurde. Die Kirche von 1836 ist Neuseelands älteste erhaltende Kirche. Die Geschichte Neuseelands ist jung, die Besiedlung wird auf etwa 1280 datiert, da war der Kölner Dom bereits im Bau. Geschichte steht heute jedoch nicht auf dem Programm. Wir bummeln durch die vielen kleinen netten Läden und ringen mit uns. Gerne würden wir ein Bild kaufen, aber eine Wandung mit Bild unterm Arm erscheint uns dann doch nicht so empfehlenswert.
Wir treten den Rückweg an. Zunächst geht es auf und ab, erst an der Straße entlang, dann durch den Wald. Wir sind froh, als wir auf einen langen Holzweg einbiegen, der uns, ohne jegliche Steigung zwischen den Mangroven entlang der Küste entlang führt. Der Weg ist abwechslungsreich, doch er zieht sich. Wir finden eine Tankstelle, stärken uns mit Apfelsaft und machen eine Pause zum Vögel beobachten und Füße ausruhen. Die letzten Kilometer haben es in sich, nicht nur, dass es auf und ab geht, unendlich viele Stufen warten darauf hoch und hinunter gestiegen zu werden. Das geht auf die müden Knie. Wir bewundern den Kauri-Wald und sind doch froh, als wir in Okiato ankommen. Von hier geht die Fähre nach Opua. Zurück auf dem Boot beschließen wir, dass die nächsten Wanderungen gemütlicher ausfallen sollen. Falls wir die Strecke noch einmal laufen, wählen wir die entgegengesetzte Richtung, dann warten die mühsamen Stufen zu Beginn auf uns.