Die letzten beiden Tage war das Wetter recht ruppig. Sehr boeiger Wind, 5 Beaufort in Boeen 6 oder auch mal 7 und hoher Seegang haben uns durchgeschuettelt. Trotzdem sind wir ueberraschend gut hart am Wind vorangekommen, jeden Winddreher haben wir versucht auszunutzen und uns langsam an Neuseeland herangearbeitet. Heute Morgen haben Wind und Seegang nachgelassen, wir schmeissen die Maschine an und wittern unsere Chance die letzten 100 Meilen auf direktem Weg nach Neuseeland zu kommen.
Gestern haben wir das erste Mal einen Albatros gesehen. Der riesige Vogel umkreiste uns einige Zeit. Wir wurden gerade von Boeen mit sieben Windstaerken hart am Wind durchgeschuettelt, er flog entspannt und unbeeindruckt wunderschoene Manoever zwischen den Wellenkaemmen. Waehrend wir hier draussen nur zu Besuch sind, wohnt er hier.
Es ist kalt geworden, gerade haben wir 17 Grad gemessen (mittags!). Da es so trocken ist, ist es trotzdem sehr angenehm, der Taupunkt liegt bei 13 Grad. Nachts ziehen wir ueber die lange Unterwaesche nun den Teddyfleece und ich hatte in der vergangenen Nacht zum ersten Mal eine Muetze auf. Zu jedem Wachwechsel kochen wir eine Kanne Tee, so kommen wir wunderbar durch die Nacht. Tagsueber ist es windgeschuetzt in der Sonne sehr schoen, in T-Shirt und kurzer Hose kann man es gut aushalten.
Mal sehen wer Neuseeland zuerst sieht, als Preis winkt der Rest der letzten Tafel Schokolade. Das ist besonders fuer mich ein Anreiz die Augen offen zu halten. Ich bin gespannt, ob ueber Neuseeland, die beruehmte lange weisse Wolke auf uns wartet.
Noch knapp 70 Meilen liegen vor uns, wenn nicht irgendetwas Unvorhergesehenes passiert erreichen wir morgenfrueh Opua. Vorher wartet noch eine lange kalte Nacht auf uns, ich hoffe wir bekommen ein letztes Mal auf dieser Etappe diesen unglaublichen Sternenhimmel zusehen.