Moorea – Baie de Cook

Die Sonne geht hinter den hohen Bergen unter. Die steilen Felsen werfen sich ständig verändernde Schatten auf die Bucht. Wir liegen in der Baie de Cook in Moorea. Diese Bucht ist eine der Buchten im Who-is-Who der Ankerbuchten der Welt. Das Panorama ist fantastisch. Die meisten Weltumsegler ankerten hier. Die Bilder dieser Bucht kennen wir aus all den Büchern, die auf unseren Nachttischen lagen als wir noch von einer solchen Reise träumten. James Cook selbst lag in der Nachbarbucht, diese aber wurde nach ihm benannt.
Montag war ein ganz klarer Tag als wir Tahiti hinter uns lassen und nach Moorea fahren. Nicht mal 20 Meilen sind es von der Marina in Papeete zum Ankerplatz hier in der Bucht. Wir haben schöne Tage in Papeete verbracht. Alle wichtigen Dinge sind erledigt und besorgt. Die Schönheitsreparaturen haben wir auf später verschoben, wir wollen nicht die wertvollen Wochen unserer Segelzeit im Südpazifik mit Lackarbeiten verbringen. In den Tagen in der Marina haben wir einige bekannte Schiffe getroffen oder wieder getroffen. Bei Kaffee oder Bier haben wir uns über unsere Pläne ausgetaucht. Leider trennen sich hier die Wege. Uns zieht es nach Westen, andere bleiben in den Gesellschaftsinseln, segeln zurück zu den Marquesas oder auf die Gambiers. Damit sinken die Chancen, dass wir uns (unter Segeln) wiedersehen.
Dienstagmorgen regnet es. Die Bucht wird dadurch noch eindrucksvoller. Die Berge rücken enger zusammen, die Wolken wälzen sich über die gezackten Berge. Spektakulär. Wir wollen aber eigentlich gerne wandern gehen, da passt der Regen nicht so gut. Nach dem Frühstück ist es trocken. Wir schmeißen unser Schlauchboot ins Wasser und schnüren die Wanderschuhe. Unser Ausflug beginnt ganz gemächlich, eine Straße führt ins Inselinnere. Sie geht in einen breiten Feldweg über und steigt nur leicht an. Vom Ananas-Aussichtspunkt sehen wir die großen Ananasplantagen am Fuß der hohen Berge. Wir entschließen uns zum Belvedere-Aussichtspunkt weiter zu wandern. Zunächst schlängelt sich der Weg zwischen den Ananasfeldern hindurch und verschwindet dann als schmaler Pfad im Wald. Es beginnt zu regnen, doch im Wald werden wir nicht sehr nass. Der Pfad wird steiler und führt nun über viele Stufen vorbei an alten Dörfern und heiligen Plätzen zum Aussichtspunkt. Inzwischen gießt es, wir können nicht mehr unterscheiden, ob wir vom Regen oder vom Schweiß nass sind. Die Stufen sind nun rutschig und glatt. Die Aussicht ist super, es hört auf zu regnen. Wir machen eine kleine Pause und treten dann den Rückweg über den Drei-Kiefern-Aussichtspunkt an. Am Aussichtspunkt stehen wirklich drei Kiefern auf einer steilen Klippe. Der Blick über die Baie de Cook ist toll. Nun müssen wir nur noch wieder runter. Die ersten Meter sind sehr steil, dann wird der Weg langsam besser. An einer Stelle hilft ein Seil beim Abstieg. Als wir aus dem Wald aufs Feld kommen, erwartet uns ein tropischer Regenschauer. Obwohl wir schon ziemlich durchgeweicht sind ziehen wir unsere Regenjacken an. Als wir nach viereinhalb Stunden wieder an der Bucht ankommen haben wir platte Füße.
In der Nacht hat es kräftig geregnet, heute wechseln sich Regenschauer und Sonne ab. Moorea gefällt uns sehr, trotz feuchter Witterung. Doch wir machen uns heute auf den Weg nach Huahine, wo wir morgen Vormittag ankommen sollten.