Fakaravas Hauptort Rotoava

Noch einmal verbringen wir ein paar Tage vor Rotoava. Zum einen wollen wir unsere Reise nach Norden fortsetzen, da bietet sich der Ort im Norden der Lagune an, zum anderen gefällt uns der kleine Ort. Es ist windig, der französische Wetterbericht verspricht immer wieder Böen mit 30 oder 35kn. Zwischendurch ist es grau und regnet, doch dann reißt es doch immer auf und jeder Tag hat auch schöne Stunden im Gepäck. Eine sehr schauklige Nacht haben wir hinter uns gebracht, in der ein unangenehmer Schwell die Boote am Ankerplatz geschüttelt hat, nun sind die unangenehmen Wellen jedoch verschwunden und wir können wieder ruhig schlafen.
Wir nutzen die einigermaßen stabile Internetverbindung um unsere Post zu erledigen, Rechnungen zu bezahlen und Fotos hochzuladen. Einen Tag verbringen wir damit unsere Rechner Updates machen zu lassen. Das dauert. Zum Glück haben wir uns was zu lesen mitgebracht, ich schaffe einen halben Krimi während mein Computer quälend langsam Windows-Updates herunterlädt.
Inzwischen kennen wir uns gut aus und werden in den drei Läden freundlich begrüßt. Die Kinder am Strand winken uns begeistert, wenn wir mit dem Dinghy anlanden, die Teenies im Laden probieren ihr Englisch an uns aus und die Hunde folgen Nobbi auf der Hauptstraße.
Die Sehenswürdigkeiten sind überschaubar. Der Ort hat eine niedliche kleine Kirche, die mit wunderschönen Muschelketten geschmückt ist. Es gibt einen Flughafen, der die ganze Nacht beleuchtet ist obwohl er nachts nicht angeflogen wird, einen alten Leuchtturm und die kleine Gedenktafel der Societé 193. Die Societé 193 erinnert an die Atomwaffentests in Französisch Polynesien und ihre Folgen. 193 Tests wurden auf zwei Tuamotu-Atollen zwischen 1966 und 1996 durchgeführt. Im Ort herrscht eine entspannte Urlaubsatmosphäre. Die meisten, egal ob Touristen oder Einheimische, sind mit dem Fahrrad unterwegs. Die erstaunlich zahlreichen Autos sind auch nicht viel schneller.
Obwohl im Moment nur noch eine Handvoll Segler auf dem Ankerplatz liegt, gibt es immer etwas zu sehen. Fakarava wird von vielen Luxusyachten angelaufen. Knautschige „kleine“ Motoryachten mit nur 25 m Länge, futuristische 50m lange Yachten in Bügeleisenform und 60m lange Segelyachten, uns wird einiges geboten. Diese Dinger haben natürlich Beiboote, Schlauchboote und Spielzeuge wie Jetskis. Die meisten Beiboote sind länger als unsere Mari. Da gibt es immer was zu gucken. Praktisch wenn man eine ausklappbare Terrasse Mittschiffs hat, falls man nicht an Deck sitzen möchte. Dann sind hier auch einige kleine Luxuskreuzfahrer und Tauchschiffe unterwegs und natürlich die Versorgungsschiffe, die Fakarava mehrmals pro Woche anlaufen. Heute hat ein kleines Schiff lauter Paletten und Säcke abgeladen. Vielleicht war etwas für die Tankstelle dabei? Die Tankstelle ist nagelneu und wurde für die heutige Einweihungsfeier mit Palmenwedeln geschmückt. Ab Montag hat sie geöffnet! Bisher mussten die Atollbewohner Benzin /Diesel per Fass ordern und Yachten konnten nach Absprache direkt am Versorgungschiff tanken.
Wir haben Haustiere. Oder muss es Bootsfische heißen? Die Anzahl von Schiffshaltern unterm Boot wird immer größer. Einige haben uns vom letzten Platz hierher begleitet, andere haben sich Mari erst kürzlich angeschlossen. Bei Blacky, meinen schwarzen Lieblingsfisch, bin ich mir sicher, dass er schon seit dem vorletzten Platz bei uns wohnt. Sie fressen sehr gerne Baguette, interessieren sich aber auch für Möhren und Gurkenschalen. Zwiebeln mögen sie nicht. Außerdem haben wir hier immer wieder Einhörner, einen großen Schwarm Nasen-Doktorfische unterm Kiel.
Haisichtungen sind auch hier nichts Ungewöhnliches. Meist trifft man im flachen Wasser auf kleine Schwarzspitzenhai. Es gibt jedoch auch einen recht großen Hai, mindestens 2,5 m lang und sehr kräftig, den wir seit Tagen dicht am Strand beobachten. Es könnte ein Zitronenhai sein. Also, beim Aussteigen aus dem Dinghi bitte nicht auf den Hai treten!

Die Bildergalerien von Ua Pou und Makemo sind nun vollständig.