Wir bleiben noch einen Tag in Rotoava, freuen uns über die gute Internetverbindung und kaufen Gemüse. In einem netten Restaurant essen wir Poisson Cru und trinken eine Kokosnuss, die Füße im Sand. In einem kleinen netten Laden suche ich mir meine schwarzen Perlen aus. In vielen Atollen der Tuamotus gibt es Perlfarmen. Im tiefen Wasser der Lagune wachsen die berühmten schwarzen Perlen, die dann als Tahiti-Perlen verkauft werden. Ihr Wert ist abhängig von der Größe, der Farbe und der perfekten Form. Wir kaufen kein Collier als Wertanlage, sondern entscheiden uns für eine günstige Variante. Ich wüsste auch nicht zu welcher Gelegenheit ich Perlen mit 16mm Durchmesser tragen sollte.
Mittwochmittag zieht es uns weiter in den Süden. Fakarava ist das zweitgrößte Atoll der Tuamotus und die Lagune fast 30 Meilen lang. Für die 10 Meilen, die wir uns heute vorgenommen haben, brauchen wir fast drei Stunden, Wind und Welle kommen direkt von vorn und machen die Fahrt langsam und ungemütlich. Unterwegs kommen wir an der Perlfarm vorbei, deren Perlen wir als Andenken gekauft haben. Wir sind erstaunt, dass vorm Pakokota Yachtservice sechzehn Yachten liegen, im Ort lagen nur noch drei Boote. Der Grund es schnell gefunden, es gibt eine passable Internetverbindung die sogar bis auf den Ankerplatz reicht. Wir teilen uns das letzte Bier, das es in der Bar gibt und gehen bald müde ins Bett.
Eigentlich wollen wir am nächsten Tag die knapp 20 Meilen bis in die Südost-Ecke Fakaravas zurücklegen, doch nach acht Meilen haben wir keine Lust mehr. Der frische Wind kommt direkt von vorn, der Himmel ist dunkelgrau und die Sicht schlecht. Wir finden einen gut geschützten Ankerplatz dicht unter Land. Wir waschen Wäsche. Kaum hängt sie auf der Leine beginnt es zu regnen… die Freuden des Bordlebens. Wir kochen uns einen Tee und verbringen einen gemütlichen Nachmittag unter Deck.
Freitagmorgen ist es zwar noch immer windig, aber sonnig. Heute kommen wir gut voran und liegen schon mittags vor Hirifa, ganz im Südosten der Lagune vor Anker. Ein ausgesprochen schöner Platz, weißer Strand, Palmen und perfekter Ankergrund. Immer wieder bekommen wir Besuch von einem frechen Tölpel, der abwechselnd bei uns auf dem Beiboot, auf dem Bugkorb oder im Cockpit sitzt. Wir entschließen uns einen Tag zu bleiben. Im flachen Wasser hinter dem Riff finden wir einen schönen Schnorchelplatz an dem sich viele bunte Fische im angenehm warmen Wasser tummeln. Ein Oktopus unterhält uns mit Farbwechseln, mal ist der tiefrot, dann wieder weiß. Wir beobachten ihn so lange bis wir ganz durchgefroren sind. Abends essen wir an Land. Wir haben am Tag zuvor Fisch bestellt und genießen ein leckeres Carpaccio und gegrillten Zackenbarsch auf der Terrasse direkt am Strand.
