Der ruhige Sonntag gestaltete sich ziemlich unruhig. Erneut wurde das Tankboot via Tankwagen unmittelbar neben uns betankt. Leider stundenlang mit laufendem Dieselgedröhne. Diesmal fanden wir es sehr viel weniger lustig als noch am Tag zuvor. Späten Nachmittag waren wir beide einigermaßen genervt, es ist doch sehr anstrengend sich den halben Tag gegenseitig anzuschreien. Wir kühlen uns im Pool ab und freuen uns auf das Sonntags-Grillen mit der Seglergemeinde.
Für allgemeine Aufregung sorgt die Sichtung eines Krokodils im Hafenbecken. Angeblich handelt es sich bei diesem Exemplar um „das Kleine“. Wir sind gespannt auf das Große. Das Kleine ist mindestens 2,5 m lang und schwimmt unbeeindruckt zwischen den Booten durch. Ob es wirklich keine Segler frisst, die ihr Unterwasserschiff putzen oder nach verloren gegangenen Werkzeugen tauchen? Die kleine weiße Katze wurde jetzt schon einige Tage nicht mehr gesehen…
Montag ist Splash. Mit anderen Worten, Mari kommt wieder ins Wasser. Grummel, so nennen wir den Chef der Travellift-Gang wegen seiner etwas unzugänglichen Art, ist böse auf seine Kollegen. Sie haben dort, wo unser Boot auf den Stützen steht kein Antifouling gemalt, das wollten sie machen wenn Mari den Gurten hängt. Nun stehen die Stützen aber genau dort wo die Gurte liegen werden. Grummel hat recht. Alle Stützen werden versetzt und die fehlenden Stellen gemalt. Nobbi nimmt sich auch einen Pinsel und malt den Propellerschaft. Nun ist der Ehrgeiz der Antifouling-Maler geweckt. Als Mari schon in den Gurten des Travellifts hängt schleifen sie die Kielunterseite an um auch noch die letzten Milliliter Antifouling auf unserem Schiff zu verteilen. Immerhin hat uns jede Dose Antifouling $ 365 gekostet! Mittags schwimmen wir wieder und verholen an unseren Platz. Mari scheint zufrieden. Ob Boote sich genauso leicht fühlen, wenn sie ins Wasser eintauchen, wie wir wenn wir uns in den Pool fallen lassen?
Leider war dies nicht der einzige Splash des Tages. Mein Handy ist gleich hinterher gesprungen. Mein Mann ist wiederum heldenhaft meinem Telefon hinterher gesprungen und hat es wieder rausgeholt. Im Moment liegt es in Reis, die Hoffnung auf Wiedergeburt schwindet jedoch. Zum Glück habe ich dank Nobbis heldenhaften Einsatzes (Krokodil?!) meine SIM Karte wieder.
Heute haben wir den Vormittags-Bus zum Einkaufen genommen, um Viertel vor acht ging es los, um zwölf waren wir wieder hier. Zweieinhalb Stunden in einem Einkaufszentrum, in dem zunächst nur der Supermarkt geöffnet hat, sind eigentlich zu lang. Wir haben uns die Zeit mit zwei Kaffeepausen vertrieben. Ein Becher Kaffee vor dem Einkaufen, ein Kaffee und ein Stückchen Kuchen nach dem Einkaufen. So kann man es aushalten. Ich habe nun ein neues Telefon.
Am Nachmittag hat Nobbi an unserer neuen Außenborderhalterung gebastelt und ich habe Rinderhack eingekocht. Es geht voran. Auch wenn die berühmte Liste noch ziemlich lang ist. Die Aussicht auf die Pazifiksaison setzt Kräfte frei und macht entschlussfreudig.