Von Inselchen zu Inselchen

Ukupsui, Achudup, Salardup, Banedup, Myriadup, … Dup heißt Insel. Hier gibt es für jeden Tag eine, oder zumindest eine ganz kleine.
Mittwoch sind wir an einen Platz hinter Myriadup umgezogen. Nur 3 Meilen entfernt von dem Platz an dem wir zuvor lagen. Diesen Platz hatten wir ganz für uns alleine. Auf der einen Seite von Myriadup wohnt eine Familie. Nachmittags kommen die Eltern mit ihren beiden kleinen Kindern mit dem Kanu längsseite und fragen nach Wasser. Auf den kleinen Inseln gibt es kein Frischwasser. Wir schenken ihnen außerdem den Rest von unserem Nescafé, der hier anscheinend sehr beliebt ist. Sie freuen sich sehr und beschenken uns mit Fisch. Vielleicht Barakuda? Dass Kopf und Schwanz fehlen erschwert die Bestimmung. Da wir vorher bereits einen Bonito gekauft haben, gibt es zum Abendessen nun reichlich Fisch und wir starten eine kleine Versuchsreihe. Nach Bonito in Limette und Kokosmilch (roh), Bonito in Sojasoße und Sesam gebraten, Bonito pur gebraten und Barrakuda-Steaks sind wir sehr, sehr satt. Für eine Fischsuppe am nächsten Mittag hat es auch noch gereicht.
Die Jungs, die uns den Fisch verkauft haben waren keine Verkaufsprofis, schüchtern haben sie den Fisch hochgehalten, sind erst näher gekommen, als wir sie herangewinkt haben und wollten zwei Dollar für einen Fisch haben. Ganz anders die junge Frau, die uns zwei Tage zuvor eine Mola verkauft hat. Zack, saß sie bei uns im Cockpit, so schnell konnten wir gar nicht gucken. Wir haben uns eine sehr schöne Mola ausgesucht, Nobbi hat sie runter gehandelt, am Ende waren alle zufrieden. Einen Stift haben wir ihr gerne geschenkt, unser Fernglas haben wir aber nicht hergegeben.
Bevor wir am nächsten Tag weiterziehen wollen wir uns die Insel ansehen. Es wird gebaut, außerdem sieht es aus als würde die Insel auseinander brechen. Ein junger Mann kommt uns entgegen als wir unser Boot an den Strand ziehen. Wir dürfen uns umsehen, aber keine Fotos machen, sie haben keine Lizenz. Ob sie für den Bau der Hütten, die ein Hotel werden sollen, keine Lizenz haben oder für das Abholzen der Mangroven oder für Ausfahren mit Touristen, verstehen wir nicht. Die neuen Hütten mit ihren grünen Dächern und Holzwänden passen gut unter die Palmen, doch wir fragen uns wie lange die Insel den Hotelbetrieb erleben wird. Sie flachen Inseln sind bedroht, durch den Anstieg des Meeresspiegels und durch starke Stürme. Aus der Insel sind bereits zwei geworden und die Wellen, die über das Riff donnern nagen an dem schmalen Streifen Land. Nun werden die Mangroven abgeholzt und die kleine Insel noch mehr der Gewalt der Wellen ausgesetzt.
Wir holen den Anker auf, verlassen vorsichtig den flachen Bereich und segeln entspannt innerhalb des Riffs nach Osten. Überall gibt es kleine Riffe und versunkene Inseln, die man mal sehr gut, mal gar nicht sieht. Wir steuern den Ankerplatz hinter Kanlildup oder Green Island an. Im Osten der Insel liegen schon viele Yachten, im Westen der Insel ist noch Platz. Ein sehr schöner Platz. Blaues Wasser eingerahmt von türkisenen, flachen Bereichen, eine palmenbestandene Insel mit weißem Stand. Den ganzen Nachmittag schwimmt eine Schildköte in der Nähe von Mari. Nachmittags machen wir einen Spaziergang auf der Insel, hier gibt es keine Mangroven, nur Kokospalmen, ein paar Gräser, ein paar kleine den bodenbedeckende Pflanzen und einige Vögel. Leider sehen wir auch hier sehr viel Plastikmüll, hauptsächlich Plastikflaschen.
Vor zwei Tagen saßen wir gerade gemütlich im Cockpit, da macht es Pfüüüüüt. Unsere Gasflasche! Der Boden ist durchgerostet. Zum Glück war kaum noch Gas in der Flasche, wir haben den Schlauch abgenommen und sie einmal aufgedreht, da war sie gleich leer. Sie hat ein Loch im Boden. Einfach durchgerostet. Da hilft es uns wenig, dass draufsteht, dass sie bis 2023 getestet ist… Wir hatten bereits nachdem uns die erste deutsche Gasflasche durchgerostet ist beschlossen, dass wir diese auch loswerden wollen und haben uns auf Bonaire eine amerikanische Flasche aus Kevlar gekauft, die kann nicht rosten. So erlebt man immer etwas an Bord, auch wenn man eigentlich nur einen gemütlichen Tag am Anker verbringen wollte.