Der Ankerplatz hinter der Isla Linton gefällt uns, auch wenn es ziemlich voll ist. Hier ist so eine Art Seglerdrehkreuz, hier treffen sich die Wege derer die nach Norden wollen, derer die nach Kolumbien weitersegeln und derer die durch den Panamakanal gehen. Die recht neue Linton Bay Marina mit dem riesigen Travel-Lift läuft bestens und ist gut belegt. Wir liegen aber lieber vor Anker, fahren nachmittags an Land zur Marina Bar und haben inzwischen schon viele Segler kennengelernt und wieder getroffen.
Wir bereiten unseren Abstecher nach Deutschland und die weitere Reise vor. Die Zahl der Listen steigt ständig und soll verhindern, dass wir den Überblick verlieren. Neben der ganz normalen ToDo Liste, sammeln wir Dinge, die mit nach Hause sollen, die wir in Deutschland erledigen oder einkaufen müssen, die wir für Lieferung nach Panama bestellen können, die wir in Panama organisieren müssen, die wir recherchieren möchten wenn wir eine vernünftige Internetverbindung haben, usw. Zum Glück kommen wir auch beim Abarbeiten der aufgestellten Listen voran.
Kleine Pannen sorgen für Abenteuer und neue Aufgaben, die sich an jeder Liste vorbeidrängeln. Gestern Nachmittag wollten wir eigentlich nur auf ein Bier an Land fahren. Wir haben uns festgequatscht, sind dann noch weitergezogen und haben an Land gegessen. Als wir zurück zum Boot fahren wollen ist es lange dunkel. Unser Außenborder will nicht anspringen. Alle Überredungsversuche scheitern. Schließlich rudert Nobbi mich nach Hause. Sehr romantisch im Mondschein. Es ist nicht ganz einfach ein Schlauchboot eine längere Strecke zu rudern und wir sind froh, dass der Wind auf unserer Seite ist und nicht gegenan bläst.
Heute Morgen entfällt der Landgang zunächst, wir kommen hier ohne Außenborder nicht an Land. Nobbi zerlegt den Motor, säubert und streichelt ihn ein bisschen. Danach schnurrt er wieder und wir können wieder jederzeit an Land fahren.
Tierische Erlebnisse bieten Unterhaltung. Wir hatten eine Schildkröte neben den Boot und eine Fledermaus im Boot. Die Fledermaus steht auf Bananen und hinterlässt große Löcher in ihnen. Nobbi ist nicht mehr bereit mit einer Fledermaus zu teilen und versteckt die Bananen nun abends. An Mangos hat die Fledermaus kein Interesse. Unsere Grün-Abfälle verfuttern wir an die Bootshühner, sie sind begeistert. Auf einem Grundstück am Wasser hält jemand Strauße und an der Marina sind viele Hunde unterwegs. Bei unserem Spaziergang gestern Morgen haben wir viele Brüllaffen gesehen, die wir schon oft gehört haben, und gleich drei Faultiere. Hier ist es also ein wenig wie im Zoo. Übrigens, wir freuen uns nicht nur über Tiere, die wir sehen, sondern manchmal auch darüber wenn wir Tiere nicht sehen. Netterweise gibt es hier kaum Moskitos, trotz des grünen Dschungels auf allen Seiten.
