Dushi Bonaire

Nach unserer Ankunft am Sonntag hatten wir uns vorgenommen mindestens bis acht Uhr wach zu bleiben. Auch wenn es um fünf nicht so aussah als könnten wir das schaffen, haben wir doch durchgehalten. Nach zehn Stunden Schlaf waren wir Montag wieder fit für neue Abenteuer.
Wir haben beschlossen auf Bonaire einen kleinen Weihnachtsurlaub einzulegen! Und schon wird es stressig. Das Urlaubsprogramm will organisiert werden. Doch zunächst melden wir uns bei der Marina an, besuchen den Schiffshändler, vervollständigen unsere Weihnachtsdeko und besuchen den Supermarkt. Wir stellen fest, dass es nicht so einfach ist kurz vor Weihnachten einen Mietwagen auf Bonaire zu bekommen. Auch andere machen hier Weihnachtsurlaub.
Heute Vormittag haben wir eine Tauchbasis gefunden, bei der wir unsere Flaschen füllen können und heute Nachmittag haben wir unseren Mietwagen bekommen. Morgen können wir also abtauchen.
Da wir für die Übergabe des Mietwagens ohnehin am Flughafen waren, sind wir von dort aus weiter zur Eselstation gefahren. Die Esel kamen im 16. Jahrhundert als Arbeitstiere, wurden irgendwann nicht mehr gebraucht und dann einfach freigelassen. Die Station sammelt kranke und verletzte Esel ein. Mittlerweile leben auf dem Gelände 700 Esel. Wir streicheln fleißig die weichen Nasen und die plüschigen Ohren. Mit dem Auto kann man einen kleinen Rundweg fahren. Einige Esel sind sehr selbstbewusst, stecken ihre Nasen ins Auto und fordern die Herausgabe der Möhren, doch wir lassen uns nicht weichklopfen. Wir heben unsere Möhren für die schüchterneren Esel auf und gewinnen echte Freunde. Liebe geht eben durch den Magen.
Bonaire zu mögen fällt leicht. Die Menschen sind entspannt und freundlich, die Häuser sind gelb, weiß, pink, türkis oder grün. Bonaire ist eine schöne Mischung aus Karibik, Südamerika und Holland. Es ist heiß, aber windig und dadurch sehr angenehm. Es gibt Palmen und Kakteen, Esel, bunte Eidechsen und Flamingos. Und drumherum dieses unanständig türkise Wasser. Wir kennen bereits mehr gute Restaurants, als man nach drei Tagen kennen sollte.
Bonaire ist 288 km² groß, das ist kleiner als Bremen, oder um bei den Inseln zu bleiben kleiner als Usedom aber größer als Fehmarn. Hier leben 18.000 Menschen. Die Amtssprachen sind Papiamentu und Niederländisch. Bonaire gehört mit dem Aruba und Curacao zu den ABC-Inseln.
Politisch ist das Ganze, wie so oft bei diesen Überbleibseln der Kolonialzeit, etwas kompliziert. Bis 2010 gehörte es zu den Niederländischen Antillen. Während Aruba (seit 1985), Curacao und Sint Maarten heute autonome Länder im Königreich Niederlande sind, sind Saba, Sint Eustatius und Bonaire seit 2010 „Besondere Gemeinden“ der Niederlande. Das bedeutet im Wesentlichen, dass niederländische Gesetze hier nicht automatisch gültig sind. Wir sind hier im Königreich Niederlande und Willem-Alexander ist König, doch die Währung ist der US-Dollar.
Uns gefällt es hier spontan ausgesprochen gut. Wir freuen uns auf die nächsten Tage!