Bonaire begeistert über und unter Wasser!

Die Zeit vergeht rasend schnell. Wir erleben regelrechten Urlaubsstress, wollen wir es doch ausnutzen, dass wir einen Mietwagen haben.
Am Mittwoch wollen wir endlich mal wieder tauchen. Den anstrengendsten Teil haben wir bereits hinter uns, das Tauchzeug ist aus der Achterkammer an Deck gewandert. Wir haben uns einen Tauchplatz im Süden der Insel ausgesucht. Auf dem Parkplatz bei „Angel City“, so heißt der Tauchplatz, steht nur ein anderes Auto. Wir ziehen uns um und gehen wenige Meter hinter dem Auto ins Wasser. Wir atmen eine Stunde Bremer Luft. Wir sind zwar auf unserer Reise schon getaucht, aber nicht mit unseren eigenen Flaschen. Nach knapp einer Stunde tauchen wir wieder auf und sind begeistert. Es war wirklich schön! Ein intaktes Riff und viele bunte Fische haben uns einen schönen Tauchgang beschert. Da macht es auch nichts, dass ich auf allen vieren aus dem Wasser komme. In der Brandung mit dem Tauchgerödel auf dem Rücken aus dem Wasser zu kommen ist gar nicht so einfach. Hinzu kommt, dass wir keine Neoprenschuhe mitgenommen haben, wenn wir die Flossen ausziehen sind wir also barfuß unterwegs. Nicht immer ganz einfach. Wir tauchen dort wo die beiden verlassenen Paare FlipFlops nebeneinander stehen und warten!
Wir verlängern unsere Rückfahrt um die die Südspitze der Insel. Hier wird Salz gewonnen. Das Wasser leuchtet in den Becken rosa und türkis, dazwischen türmen sich die weißen Salzberge auf. Wir entdecken einige Flamingos und treffen auf wilde Esel. Zurück an der Tauchbasis lernen wir, wie wir unsere Tauchflaschen binnen weniger Minuten wieder füllen können.
Am Nachmittag verdienen wir uns einen Fleißpunkt. Wir machen einen Ausflug zum Waschsalon, frieren dort (Klimaanlage) bei schnellem Internet und freuen uns nun über die frisch gewaschene Wäsche.
Donnerstagmorgen türmen sich dunkle Wolken am Himmel auf. Das passt nicht so gut zu unseren Tauchplänen, schließlich ist die Unterwasserwelt doch umso schöner wenn sie von der Sonne angeleuchtet wird. Wir entscheiden uns vormittags in den Nationalpark zufahren. Das Tauchen am Nachmittag fällt aus, uns gefällt es viel zu gut im Nationalpark.
Auf sandigen Wegen führt der Weg durch hohe Kakteen, schnell wird klar, weshalb man hier nicht mit einem Kleinwagen unterwegs sein sollte. Unser „Drempel-Hopser“ aus Suriname hätte vermutlich nicht mal die Hälfte der Strecke geschafft. Wir sehen uns interessante Steinformationen an, besuchen den Leuchtturm, genießen die Aussicht auf die wilde Ostküste und treffen grüne Leguane und viele Vögel. Zum Glück haben wir unsere Flossen dabei. Wir beschließen im Nationalpark schnorcheln zu gehen und finden einen tollen Platz. Über eine dreiviertel Stunde halten wir es nur in Badeklamotten im Wasser aus. Das ist ganz schön lange, wenn man bedenkt dass wir in 7mm dicken Neoprenanzügen tauchen und uns das nicht zu warm ist. Es gibt einfach so viele Fische, Korallen, Schwämme und Schnecken zu sehen, dass wir uns nur schwer trennen können.
Die beiden nächsten Tage sind Tauchtage. Morgens geht es wieder nach Süden, nach dem Tauchgang essen wir die mitgebrachten Brote. Dann füllen wir die Flaschen und fahren weiter an einen Tauchplatz nördlich der Marina. Der Platz „Alice in Wonderland“ gefällt uns so gut, dass wir ihn gleich zweimal besuchen. Bei unserem Tauchgang bei „1000 Steps“ dürfen wir gleich zweimal für längere Zeit eine Schildkröte begleiten. Eine schubbert sich ausgiebig an einem Stein. Kann es Schildkröten tatsächlich unterm Panzer jucken? Ich dachte das wäre nur im Comic möglich! Am nächsten Nachmittag sehen wir in „Tolo“ sogar einen kleinen Hai und freuen uns über riesige Fischschwärme.
Heute Mittag müssen wir den Mietwagen wieder abgeben. Wir müssen uns entscheiden ob wir mit dem Auto komfortabel einkaufen, oder ob wir tauchen. Wir sind vernünftig und entscheiden uns fürs Tauchen. Das Tauchen hier macht uns Spaß, unabhängig und entspannt. Wenn an einem Platz schon viele Autos stehen, taucht man halt an einem anderen. Die Tauchplätze sind nicht sehr tief, die Riffe weitgehend intakt und es sind sehr viele Fische am Riff unterwegs.
Warum gleich meine beiden Tauchcomputer auf Bonaire ihr Leben aushauchen müssen, bleibt unklar. Nun bin noch abhängiger von meinem Mann und Buddy, aber nun ja, wir sitzen ja ohnehin im selben Boot…
Zwischendurch haben wir es genossen ein Auto zu haben und jederzeit zum Supermarkt fahren zu können. Wir sind gute Kunden beim Schiffshändler und nun stolze Besitzer einer amerikanischen Gasflasche aus Kevlar. Sie kann nicht durchrosten. Zurzeit steht sie im Cockpit und wartet darauf, dass wir Zeit haben uns um sie zu kümmern.
In den nächsten Tagen steht wieder das Bootsleben im Vordergrund, der Blick auf das Wetter für die Weiterreise und natürlich Weihnachten!