Donnerstag (gestern) verlassen wir Grenada. Im Windschatten der Insel haben wir zunächst wenig Wind und motoren nach Norden. Hinter der Insel können wir segeln, doch der Wind kommt sehr spitz, also sehr weit von vorne und ein starker Strom versetzt uns nach Westen. Das Segeln ist zunächst mühsam, die Welle stoppt uns immer wieder auf. Umso länger wir unterwegs sind, umso besser wird das Segeln und so rauschen wir schließlich auf Carriacou zu. Das Wetter ist schön, die Sonne scheint und das Meer leuchtet tiefblau. Unterwegs sehen wir endlich mal wieder Mondfische, die sich sonnen, außerdem Tropikvögel mit ihren langen Schwanzfedern und viele Tölpel.
Als wir nach 30 Meilen die Tyrell Bay erreichen, bin ich zunächst mäßig begeistert. So viele Boote! Dass es hier nicht leer ist war mir klar, aber so voll? Nobbi ist mit dem Ankerplatz den ich ausgesucht habe zufrieden, wir haben eine schöne Lücke gefunden, und als eine große Schildkröte auftaucht bin auch ich versöhnt. Wir sehen viele bekannte Boote, darunter gleich drei Schiffe, die wir aus Suriname kennen. Eine nette Überraschung. Ich habe während des Segelns etwas zu viel Sonne bekommen, bin sehr müde und schlafe daher noch eher als sonst.
Heute Morgen macht Nobbi mich darauf aufmerksam, dass der erste Dezember unmittelbar bevorsteht. Er möchte, dass vor dem ersten Advent dekoriert wird. Die Weihnachtsbox ist natürlich ganz hinten in der Achterkammer, schließlich braucht man sie nicht so häufig. Nachdem ich die Weihnachtskugeln aufgehängt habe, sieht es so leer aus, also packe ich auch die Lichterkette aus, obwohl sie auf 220 V läuft. Wir können doch jetzt nicht jeden Abend den Inverter betreiben, nur für die Lichterkette? Aber schön sieht es aus. Nachdem dekorieren lese ich Nobbi vor, dass der Trafo der Lichterkette eine Ausgangsspannung von 4,5 V hat, das ist doch fast USB, können wir da nicht was machen? Nachmittags bastelt Nobbi mir aus einem alten Handy-Ladegerät einen USB-Stecker für die Lichterkette. Jetzt leuchtet jede zweite LED, die sind mit wechselnder Polarität zusammen getüddelt, das macht ja auch Sinn, deshalb kann man mit dem original Trafo „Twinkling“ oder „Pulse“ auswählen. Wir könnten jetzt alle nicht leuchtenden LEDs umdrehen, aber das lassen wir mal…
Mittags machen wir einen Spaziergang an Land, kaufen Obst und Gemüse und essen lecker in einem kleinen Restaurant. Tauchbasen, kleine Läden und Restaurants säumen den Strand. Es gibt ein Bier als Lazy Pelican heißt, sehr lecker, und in der Bucht fischen die Pelikane. Carriacou ist sehr entspannt und ruhig. Uns gefällt es hier.
Nachmittags besucht Nobbi schnorchelnd den Anker und trifft einen Barakuda unter unserem Boot. Kein Wunder, dass die kleinen Fische immer aus dem Wasser springen.
Morgen ist der erste Dezember, da dürfen wir das erste Türchen öffnen. Außerdem ist ab morgen an Bord Weihnachtsmusik erlaubt. Vielleicht gibt es am Sonntag zum ersten Advent sogar den ersten Spekulatius?
