Die Nacht zu Dienstag war etwas schwellig, aber gemütlich. Der Morgen ist es nicht. Ein großes Kreuzfahrtschiff ist angekommen, einer der beliebteren Ausflüge scheint der zu Grand Anse, einem sehr schönen Strand, zu sein. Die Wassertaxis, stark überladene Motorboote, preschen durchs Feld der Ankerlieger, zum Teil so dicht, dass wir sie anfassen könnten. Ihre Wellen schütteln uns durch. Wir wollen nicht warten bis sie alle wieder zurückkommen und gehen Anker auf. Irgendwo weiter im Norden wollen wir uns einen ruhigeren Ankerplatz suchen.
Wir schnappen uns eine von drei Bojen an der Südseite des Marineparks, weit sind wir nicht gekommen, etwa zwei Meilen und wir können St. George’s und das Kreuzfahrtterminal noch sehen, doch der Platz gefällt uns, warum sollten wir weitersuchen.
Nachmittags schnorcheln wir ausgiebig vom Boot aus. Mari liegt an der Riffkante, unter ihrem Heck ist es 25m, unter ihrem Bug 15m tief. Schwimmt man 50m richtig Küste wird es flacher. Die Korallen sind ziemlich kaputt, doch es gibt viele nette Fische zu sehen. Die Mooringleine ist sehr schön bewachsen. Zwei ausgiebige Schnorcheltouren machen uns müde und nach einem gemütlichen Abend geht es früh ins Bett.
Heute Morgen nutzen wir die Windstille und wechseln von unserer Genua auf die kleinere Fock. Der anstrengendste Teil ist das Zusammenlegen der großen Genua an Deck noch vor dem Frühstück. Vormittags fahren wir mit dem Dinghi um die Ecke zum Moliniere Point. Dort gibt es einen Unterwasser-Skulpturen-Park, den wollen wir uns ansehen. Wir binden unser Schlauchboot an eine der Bojen für die Ausflugsschiffe und machen uns schnorchelnd auf den Weg. Die Sicht ist gut und bald sehen wir die ersten Statuen, überall auf den Sandflächen stehen sie. Wir entdecken z.B. eine Meerjungfrau, einige Gesichter, kleine und größere Gruppen von Menschen die im Kreis stehen und eine Frau die auf einer Bank sitzt. Viele der Statuen sind leider kaputt, doch trotzdem gibt es noch genug zusehen. Es sind viele Fische unterwegs: Doktorfische, Papageifische, Sepias, ein Barakuda, eine riesige Languste, eine Muräne… Wir sind zufrieden und wiederholen unsere Tour am Nachmittag. Der Platz ist sehr beliebt. Schnorchel-Gruppen und Tauchboote kommen und gehen. Da wir quasi in der ersten Reihe liegen, konnten wir einen Zeitpunkt abpassen wo wir den Platz für uns alleine haben.
Der Rest des Tages vergeht mit Vögel beobachten, Baden und Lesen. Ein richtiger Urlaubstag. Morgen segeln wir weiter Richtung Norden, so ist zumindest der Plan.
