Gestern wurde es ganz dringend Zeit für einen Ankerplatzwechsel, wir mochten nicht mehr an unserem schaukligen Platz in der Prickly Bay bleiben. Unser Ziel, der Ankerplatz vor St. George‘s ist nur 7 Meilen entfernt auf der anderen Seite der Insel. Wir nehmen den Außenborder vom Dinghi und verstauen ihn an Deck, unser Schlauchboot ziehen wir hinterher. Als wir die Bucht verlassen empfangen uns die Atlantikwelle und satte sechs Windstärken. Das Segeln auf dem leuchtend blauen Wasser macht Spaß und schnell haben wir Grenadas Südspitze erreicht. Nun haben wir Landschutz, die Welle wird kleiner, dafür kommt der Wind fast von vorn. Nur langsam nähern wir uns Saint- George´s. Wir haben Gegenstrom, wo kommt der jetzt wieder her?
Der Ankerplatz ist nicht so voll, wir finden einen schönen Spot. Das Wasser ist ganz klar, wir können den Grund sehen. Natürlichen gehen wir erstmal ausgiebig baden. Nobbi besucht schnorchelnd unseren Anker und stellt fest, dass sich einige Kofferfische für ihn interessieren. Hoffentlich richten sie sich nicht zu wohnlich ein, den Anker nehmen wir wieder mit.
Eigentlich wollten wir heute Morgen weiter, doch als wir nach dem Baden unsere Telefone einschalten wartet eine Überraschung auf uns, ein ehemaliger Kollege von Nobbi besucht heute gemeinsam mit seiner Frau Grenada. Die beiden sind auf Kreuzfahrt auf der „Star Flyer“ und haben heute in St. George’s Landgang. Ein Treffen klappt spontan, wir gehen zusammen Kaffeetrinken. Laut unserer kanadischen Freunde ist es übrigens merkwürdig, dass die Deutschen, Franzosen und Holländer „ständig“ Kaffee trinken wollen. Finden wir nicht.
Als wir wieder an Bord sind überlegen wir kurz, ob wir noch eine Bucht weiter ziehen wollen, beschließen dann aber zu bleiben. Nobbi putzt schnorchelnd das Unterwasserschiff, ich den Wasserpass.
Dann sehen wir der „Star Flyer“ beim Ablegen zu. Es handelt sich nicht um irgendein Schiff, sondern um einen schönen Viermaster. Leider dauert es etwas bis alle Segel stehen. Die Rahsegel sehen wir nur noch durchs Fernglas im Sonnenuntergang leuchten. Im Dunkeln sind die Segel angeleuchtet und wir sehen das schöne Schiff nach Westen verschwinden. Es nimmt ungefähr unsere geplante Route, westwärts zu den ABC-Inseln. Wir werden ihm demnächst etwas langsamer hinterher segeln.
