Plantagen-Tag

Zusammen mit Anne-Mieke und Gerrit wollen wir einen Ausflug unternehmen. Es geht über die hohe Brücke auf die andere Seite des Suriname Rivers. Wir parken am Comenwijne River, ein kleines Boot bringt uns zur Plantage Fredriksdorp. Die Plantagen am Fluss waren alle 600m breit und verschieden tief, in der Mitte der Plantage gab es einen Kanal mit einer Schleuse zum Fluss. In Fredriksdorp wurde Kaffee und Kakao angebaut. Die Plantage, die im 18. Jhd. Von einem Deutschen gegründet wurde ist nicht mehr in Betrieb, aber einige Gebäude, wie das Ärztehaus, das frühere Gefängnis und die Häuser der Polizisten sind sehr schön erhalten. Wir bekommen eine sehr interessante Führung zur Geschichte der Plantage und erfahren gleichzeitig viel über die Geschichte Surinames. Ein leckeres Mittagessen im Restaurant auf dem Gelände der Plantage rundet unseren Besuch ab.
Wir beschließen auf dem Rückweg die alte Zuckerfabrik in Marienburg zu Besuchen. Neben Rohrzucker wurde hier Rum produziert, der nach Hamburg verschifft wurde und später auch Kristallzucker. Die Plantage samt Fabrik wurde 1974 an den Staat verkauft und Ende der Achtziger Jahre endete die Zuckerproduktion hier. Der Marienburg Rum wird heute in Paramaribo hergestellt, die Melasse wird aber importiert. Der für den Export bestimmte Rum hat 81 % Alkohol und gehört damit zu den stärksten Rumsorten. In unserem kleinen Supermarkt hier wollte der Inhaber Nobbi eine Flasche mit 90 % verkaufen, er hat dankend abgelehnt. Ein früherer Angestellter der Zuckerfabrik führt uns über die Anlage. Der Rundgang ist informativ, auch weil er sich bereitwillig von uns ausfragen lässt. Sein Großvater ist aus Java (via Amsterdam) nach Suriname gekommen, seine Tochter lebt heute in Delft. Die Natur erobert das Fabrikgelände zurück, Bäume wachsen auf den Dächern und in den Gebäuden und wir treffen ungewöhnlich viele Bienen.
Den Abschluss des schönen Tages bildet ein ausgiebiges Bad im Pool der Marina Domburg.