Abschied von Kourou

Wenn man beim Einkaufen mit Handschlag begrüßt wird und die (4-jährige) Tochter des Bäckers einen adoptiert, ist es Zeit weiterzuziehen. Am Sonntag gehen wir ein letztes Mal zum Supermarkt und verabschieden uns von „unserem“ Bäcker. Abschiedsfotos werden geschossen und die besten Wünsche ausgetauscht.
Gestern, also Montag, ging es los. Morgens um elf war Hochwasser, wir holen den Anker hoch und verlassen Kourou. In der Fahrrinne treffen wir den Bagger, der die Fahrrinne freihält und eigentlich gar kein Bagger ist, sondern ein Spüler. An seinem Heck hat er eine Rohrkonstruktion durch die Wasser strömt. Das Wasser tritt durch viele Löcher aus, so dass hinter dem Schiff eine Art Regenvorhang entsteht, nur eben unter Wasser. Das Ganze erinnert an einen Rasensprenger oder eine Saatmaschine. Die Arbeit des „Spülers“ ist wichtig, ist die Fahrrinne doch ganz schön flach und neigt zum Versanden. Der starke Strom entlang der Küste schiebt immer wieder Sand in die Rinne. Der Sand hier an der Küste hat übrigens eine lange Reise hinter sich, er kommt aus dem Anden, ist den Amazonas hinunter getragen worden und wird nun entlang der Nordküste Südamerikas weiterverteilt.
An der Insel ist es ruhig, wir sind das einzige Segelboot, aber hier ankert noch ein Tanker. Zunächst finden wir ihn sympathisch, auf Dauer ist er aber ganz schön laut. Im Gegensatz zu uns klappt er halt keine Solarpanels auf, bei ihm läuft natürlich der Generator. Kurz vor Sonnenuntergang geht er Anker auf und macht sich auf den Weg nach Dégrad de Cannes, wir sind nicht traurig darüber und verbringen eine sehr ruhige Nacht.
Heute sollte es eigentlich in den Maroni gehen, das ist der Fluss an der Grenze zu Suriname. Doch dann haben wir gebadet und beschlossen noch einen Tag hier zu bleiben. Zum Mittagessen waren wir an Land und haben uns ein Essen in dem Restaurant auf der Insel gegönnt. Auf dem Rückweg haben wir die Manöver der Fremdenlegion beobachtet. Zwei kleine LKWs wurden auf ein Schiff verladen, das direkt auf die Rampe an der Insel fährt.
Morgen soll es wirklich weiter gehen. Wenn alles klappt erreichen wir Donnerstagmorgen die Ansteuerung zum Maroni.