Wieder im Brasilien

Unsere Anreise verlief wie gewünscht unspektakulär, allerdings blieb der Adrenalinspiegel die ganze Zeit recht hoch. Schon in Bremen hatte unser Flug Verspätung. In Frankfurt sind wir dann eilig quer über den Flughafen zum Anschluss-Gate getrabt, um dort festzustellen, dass auch der Flug nach Lissabon verspätet ist. In Lissabon gießt es in Strömen, die Mitreisenden sind wenig enthusiastisch, kein Wunder, sind in Bremen doch 26 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Wir nehmen den kürzesten Weg zum neuen Gate und haben Glück, außer uns will niemand durch die Passkontrolle. Unser knapp-drei-Stunden-Aufenthalt in Lissabon ist auf eine halbe Stunde zusammen geschmolzen. Uns stört das nicht, als wir am Gate ankommen beginnt das Einsteigen und wenig später hebt der Flieger nach Salvador ab, mit uns an Bord.
In Salvador bestätigt sich unser Eindruck, dass fast alle anderen Passagiere Brasilianer sind. Die Touristenschlange bei der Immigration besteht aus 5 Personen, uns eingeschlossen. Dementsprechend schnell verläuft die Einreise. Niemand interessiert sich für das Papier auf dem wir eingetragen haben, dass wir das Land mit SY Marisol verlassen wollen. Auch die vier Zöllner interessieren sich nicht für unsere drei Koffer, sondern weisen uns nur den Weg zum Ausgang.
Um vier Uhr deutscher Zeit sind wir müde und zufrieden wieder an Bord unserer Mari. Mari hat unsere Abwesenheit gut überstand und begrüßt uns fröhlich schaukelnd. Ob sie uns auch vermisst hat?
Gestern haben wir eingekauft und die Koffer ausgepackt. Auspacken hieß vor allem alle Dinge aus den Koffern nehmen und irgendwo ablegen. Heute kam dann das Feintuning. Alle Ersatzteile sind in den entsprechenden Boxen verschwunden, die Bordapotheke ist aufgestockt und die zugehörige Liste aktualisiert, die Kleidung in den Schränken gelandet und die Bücher passten haargenau in den knappen Regalplatz.
Da der Tag mit norddeutschem Sprühregen begann (er ist genauso fein, man wird genauso nass, nur etwas wärmer), passte das Wegsortieren gut in die Tagesplanung. Mittags wurde es dann freundlicher und trocken.
Zum Mittag tappten wir erneut in die Pansenfalle. Erinnert ihr euch, dass wir Anfang des Jahres schon einmal Pansen auf dem Teller hatten, weil wir nicht verstanden hatten, was es zu essen gibt? Wir dachten nun Freitag sei Pansentag und wähnten uns heute in Sicherheit. Leider zu unrecht. Entweder wir haben die Tage verwechselt, oder aber der Pansenrhythmus ist durcheinander. Nun ja, die Bohnen und die Soße waren lecker… . Zum Ausgleich gab es nachmittags noch ein Eis von unserer Lieblingseisdiele. Unsere entleerten Koffer waren wenig Bordkompatibel und fanden regen Anklang bei den Marineros. So war es ja auch von Anfang an geplant.
Am Montag müssen wir zum Zoll und unsere Mari wieder „aktivieren“ damit wir sie wieder bewegen dürfen.
Vielen Dank für eine netten Mails und guten Wünsche zur Weiterreise! Alle die uns nicht geantwortet haben bekommen in Zukunft keine Mail mehr wenn es etwas Neues zu lesen gibt.