Buenos Aires und Tango sind untrennbar miteinander verknüpft. Nach unseren netten Tango-Erlebnissen in der ersten Woche hier, sind wir weiterhin auf der Suche. Sonntags soll auf dem Markt in San Telmo oft getanzt werden. Wir schlendern über den Markt und halten die Augen offen. Tatsächlich wird hier und dort getanzt, doch die Darstellung ist wenig authentisch, die eigenen Leute sorgen dafür, dass an der richtigen Stelle geklatscht wird, viel Poseing, wenig tanzen. Schließlich werden wir doch noch fündig und entdecken in der Einkaufsstraße, in der alle Läden geschlossen sind, ein junges Paar, das sehr schön tanzt.
Aus Montevideo verabreden wir einen Termin zum Tanzunterricht und anschließenden Besuch einer Milonga mit Lucia und Gerry. Die Argentinierin und ihr Irischer Partner machen einen hervorragenden Unterricht. Alle Teilnehmer in unserer kleinen Gruppe sind sehr zufrieden. Nachdem wir selbst getanzt haben, gehen wir mit den beiden zu einer Milonga. Dieser Tanzabend ist ganz anders als der, den wir in der vorigen Woche erlebt haben, viel steifer und formeller. Für uns ist es sehr interessant. Die Damen sitzen auf der einen Seite des Raumes, die Männer auf der anderen. Per Blickkontakt und Kopfbewegung verabredet man sich zum Tanzen. Lucia und Gerry erklären uns all die Regeln, weisen uns auf besonders gute Tänzer hin und tanzen mit uns. Schließlich wagen auch Nobbi und ich uns auf die Fläche. Zwischendurch wird auch ein Volkstanz mit Tüchern getanzt, den anscheinend alle kennen, und es gibt eine Tangopause in der Rock-and-Roll gespielt wird. Unsere Gelegenheit mal wieder Jive zu tanzen! Dann geht das Licht wieder an und der nächste Tango beginnt. Die Musik stammt fast komplett aus den 40iger Jahren, manch ein Tänzer ist nur unwesentlich jünger. Durch Lucia und Gerry haben wir die Gelegenheit eine Milonga kennenzulernen „wie es früher war“, ohne die beiden wären wir dort nie gelandet.
Ein paar Tage später bummeln wir durch die Straßen und überlegen wie wir den Abend verbringen, als uns Amanda anspricht, ob wir nicht zur Tangoshow wollen und ob sie uns das Theater zeigen soll. Nochmal Tangoshow? Warum eigentlich nicht. Das Theater ist in einer Einkaufspassage, die von außen unspektakulär ist, von innen dafür umso schöner. Diese Tangoshow übertrifft unsere Erwartungen. Zum einen haben wir Glück, erst bekommen wir einen riesigen Rabatt und dann auch noch einen Tisch in einer Loge, einer deutlich besseren Kategorie, zum anderen entspricht die Show genau unserem Geschmack. Keine Merkwürdige Geschichte, die erzählt werden muss. Einfach nur Tango nach der Musik des berühmten Komponisten Astor Piazolla. Die Musik und der Tanz. Wir sitzen auf unserem kleinen privaten Balkon in dem wunderschönen Theater und sind rundum glücklich!
Dem letzten Eintrag habe ich noch einige Fotos von unserem Besuch im Museum des Casa Rosada hinzugefügt.
