Verschwundene Papiere und Pelourinho

Am Sonntag ging es endlich nach Pelourinho, das historische Zentrum. Das Viertel liegt oberhalb des Hafenviertels und der Aufzug bringt einen die 60m Höhenunterschied in wenigen Sekunden nach oben. Die Benutzung des Aufzugs kostet umgerechnet 4 Cent. Ob man mit den Einnahmen das Personal finanzieren kann? Wir bummeln durch die Gassen und da sonntags die meisten Geschäfte geschlossen haben, ist es recht ruhig. Salvador soll 365 Kirchen haben. Die Zahl ist vermutlich etwas hochgegriffen, doch Kirchen gibt es wirklich reichlich, wohin immer man blickt, man sieht eine Kirche. Spontan besuchen wir das Kloster Sao Francisco, das mit einer Vielzahl von blauweißen Azulejos aus Lissabon geschmückt ist. Pelourinho ist toll, bunte Häuser, Kopfsteinpflaster, Läden, Restaurants und unzählige Kirchen. Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit Rita und Daniel von der Maramalda, die wir hier wieder getroffen haben, nachdem wir uns in Fernando und Recife jeweils ganz knapp verpasst haben. Wir sitzen gemütlich an Bord, als wir feststellen, dass unsere Bootspapiere verschwunden sind. Später, als wir gemeinsam im Restaurant sitzen, zieht ein Unwetter über Salvador hinweg. Während wir Glück haben, bricht bei Maramalda, die in der benachbarten Marina liegt, die Mooring und ihre Aries-Windsteueranlage wird am Steg verbogen.
Am Montag machten wir uns zunächst auf den Weg zur Capitania, wir waren uns sicher, dass wir die Papiere gar nicht zurückbekommen hatten und vermuteten sie dort auf dem Kopierer. An einem Wochentag ist das Prozedere ein anderes, als wir es vom Samstag her kannten. Wir bekommen einen Besucherausweis und versuchen mit den zuvor aufgeschriebenen Vokabeln unser Problem zu schildern. Schließlich werden wir in ein riesiges Büro mit mindestens zehn Schreibtischen in einer langen Reihe geschickt. Dort übergaben uns sieben Uniformierte unsere vermissten Original-Papiere und freuten sich herzlich mit uns. Unsere Erleichterung war anscheinend sichtbar.
Auch heute sind wir noch ein wenig durch das historische Zentrum der Stadt gebummelt und haben die Souvenirläden unsicher gemacht. In Salvador gibt es viel zu sehen. Hier wird es uns sicherlich nicht langweilig.