Wir wollen weitersegeln und müssen deshalb zur Polizei und unsere Schiffspapiere abholen, außerdem wollen wir einkaufen und irgendwo lecker Mittagsessen. Wir rudern mit Donkey an Land und sehen einen Fischadler, der erst über der Bucht kreist und dann einen Fisch fängt. Beeindruckend und unerwartet.
Zunächst gehen wir zur Polizei. Wir erklären was wir wollen und bekommen Stühle gebracht. Wir warten. Zwei Polizisten diskutieren, rufen ihren Chef an, „welches Schiff?“, nochmal telefonieren. Nach knapp zwanzig Minuten erfahren wir, dass wir in einer Stunde wiederkommen sollen, dann ist der Chef da. Eigentlich könnten wir die Zeit nutzen Essen zu gehen, doch wir sind noch gar nicht hungrig und beim letzten Mal brauchten wir deutlich länger als eine Stunde. Da hatten wir Pizza bestellt und eine halbe Stunde (!) nach unserer Bestellung läuft die Kellnerin zum Supermarkt um die Ecke und kauft Mehl. Kein Scherz. Die Pizza war dann sehr lecker. Also trinken wir eine Fanta auf einer schattigen Terrasse. Hier treffen wir auch den jungen Mann der uns versichert hatte wir bräuchten uns keine Sorgen um unser Beiboot machen, schließlich würde er persönlich darauf aufpassen. Das Einkaufen macht Spaß. Die Versorgungslage in Tarrafal ist ausgezeichnet, es gibt mehrere Supermärkte. Es gibt alles was wir brauchen und wir staunen was für Produkte es ins kapverdische Supermarktregal schaffen. Zum Beispiel gibt es dänisches Buttergebäck, diese in der runden Blechdose, wo die kleinen Keksstapel in diesem weißen Papier sind. Mit unseren Einkäufen geht es zurück zur Polizei. Wieder bekommen wir die Wartestühle. Nach einigem hin und her stellt sich raus, dass der Chef heute woanders zu tun hat. Nur er hat den Schlüssel zu dem Schrank in dem unsere Papiere eingeschlossen sind. Wir sollen in drei Stunden wiederkommen. Jetzt haben wir Zeit fürs Mittagessen. Wir gehen diesmal in das kleine Restaurant am Hafen und bestellen das Gericht des Tages, auch wenn wir nicht verstehen was das ist. Es gibt Fischfilet mit Reis, Pommes und Bohnen. Die Bohnen holt die Kellnerin noch schnell aus dem Supermarkt an der Hauptstraße… Das Essen kommt schnell und der Fisch ist sehr lecker. Jetzt haben wir noch über zwei Stunden Zeit. Nobbi bringt die Einkäufe zum Boot, ich spaziere am Strand entlang. Anschließend machen wir einen Spaziergang entlang der Bucht, wo Frauen und Kinder Steine sammeln und zu Haufen aufschütten. Beliebt ist die Größe zwei bis fünf Zentimeter Durchmesser. Anscheinend werden sie zum Bauen verwendet, vielleicht für Beton? Pünktlich nach drei Stunden sind wir wieder bei der Polizei. Der Chef ist eingetroffen, wir bekommen unsere Schiffspapiere und das Papier für die Weiterreise. Das Ganze dauert zwei Minuten und schon sind wir fertig.
Wir haben Donkey bereits wieder zusammengefaltet und an den Seezaun gebunden. Morgenfrüh kann es gleich nach dem Frühstück los gehen.