Inselrundfahrt – der Norden

La Palma möchte erkundet werden, wir schnappen uns einen Mietwagen und machen zwei Tage Inselrundfahrt. Zunächst geht es in den Norden.
Tazacorte liegt auf der Westseite der Insel etwa in der Mitte, gegenüber von der Hauptstadt Santa Cruz, die an der Ostseite der Insel liegt. Wir folgend er Westküste nach Norden, halten gelegentlich an einem Mirador und landen schließlich im Nordwesten in einem Weingebiet. Dort entschließen wir uns die Küste zu verlassen und durch den Nationalpark quer über die Insel zu fahren. La Palma sieht wieder ganz anders aus, als die anderen Inseln, die wir besucht haben. La Palma gehört mit einem Alter von ca. 2 Millionen Jahren zu den Teenies unter den Kanarischen Inseln, nur El Hierro ist noch etwas jünger. Während auf La Gomera, der mit 11 Millionen Jahren nächstälteren Insel, der letzte Vulkanausbruch 2 Millionen Jahre her ist, ist in La Palmas Süden 1971 das letzte Mal ein Vulkan ausgebrochen. Auf Gomera ist die Erosion weit fortgeschritten, die Insel ist zerklüftet und die Täler schneiden tief ein, La Palma sieht ganz anders aus, viel glatter.
Die Nordhälfte La Palmas wird von der Caldera de Taburiente dominiert. Der riesige Krater entstand irgendwann vor 2-500.000 Jahren, als die Westflanke eines großen Vulkans ins Meer abrutschte. Die Straße, die durch den Nationalpark führt, verläuft entlang des Nordost Randes des Kraters. Wir kommen am Observatorium vorbei und besuchen La Palmas höchsten Gipfel den Roque de los Muchachos (2426 m), der Teil des Kraterrandes ist. Der Blick in die bewaldete Caldera ist grandios. Von vielen Punkten können wir die riesige Hafenmauer sehen, denn der Hafen Tazacorte liegt dort, wo die Flanke des Vulkans ins Meer gerutscht ist. Wir halten immer wieder an, klettern ein bisschen auf den Felsen herum und treffen neugierige Raben. Schließlich setzten wir unsere Tour fort und fahren in vielen Serpentinen durch den Wald nach Santa Cruz.
Santa Cruz gefällt uns gut, viele schöne bunte Häuser mit malerischen Balkons und eine lebendige Fußgängerzone wirken einladend, doch ein Besuch der Marina zeigt uns, dass wir mit Tazacorte die richtige Wahl getroffen haben. In der Marina liegen nur eine Handvoll Gastlieger und die Läden um das Hafenbecken sind leider alle geschlossen. Der Wind pfeift durch den Hafen, die Gischt wird über die meterhohe Mole getragen und die Schiffe zerren im Schwell an ihren Leinen. Nachdem wir In Santa Cruz lecker gegessen haben, machen wir uns in der Abendsonne auf den Weg zurück nach Tazacorte.