Fischige Tage auf La Gomera

Hier in der Marina wohnen viele verschiedene Fische. Die allgegenwärtigen Hafenfische, die unermüdlich die Oberfläche reinigen und sich gierig auf Brotstücken stürzen, treffen wir seit der Bretagne in jedem Hafen. Hier gibt es aber noch viel mehr zusehen zum Beispiel Baracudas, Trompeten-, Koffer- und Papageifische. Mich hat doch tatsächlich ein Papageifisch in den Fuß gezwickt, als ich auf dem Steg saß und die Füße zur Kühlung im Wasser hatte! Die Fische hier interessieren sich aber nicht nur für meine Füße und Brot, auch Tomatenstückchen stehen hoch im Kurs. Wenn wir unser Cockpit ausspülen und die ganzen Krümel wegwaschen findet unter unserem Boot eine Party statt. Natürlich wollten wir die Fische aus der Nähe angucken. Am Strand um die Ecke gibt es eine Mole an der man wunderbar schnorcheln kann, wir haben viele bunte Fische gesehen und die Sichtweiten freuen selbst verwöhnte Taucher. Kein Wunder, dass für heute Nachmittag wieder schnorcheln auf dem Bordprogramm steht. Gestern gab‘s auch noch Fisch auf dem Teller, wir haben einen ganz frischen Bonito geschenkt bekommen, der in Sesam gewälzt in der Pfanne landete und den Fischtag abrundete.
Die Seglergerüchteküche brodelt, wir haben gehört, dass es schwierig sei Dinge auf die Kanaren zu schicken. Oft stimmen diese Gerüchte zum Glück nicht, oder nur eingeschränkt. Wir hatten Glück, Nobbis Brief erreichte uns in Rekordzeit und er konnte ihn gerade aus dem Marinabüro abholen. Ein netter (ehemaliger) Kollege hat ihm sein neues Firmen-Tamagotchi hierher geschickt, so kommt er auch weiterhin auf dem Firmenserver. Danke Gerhard!
In den letzten Tagen haben wir wieder etwas am Boot rumgetüddelt. Die Pantry hat zum Teil neuen Lack bekommen. Schrank anschleifen, lackieren und das Weite suchen solange es trocknet. Die Türen haben wir ausgebaut, auf dem Steg geschliffen und im Cockpit lackiert. Generell sind Arbeiten auf dem Steg und an Deck sehr kommunikativ, weil jeder der vorbei kommt sich erkundigt was man macht, einen bedauert oder anbietet beim eigenen Schiff gleich weiter zu machen, einem gute Tipps gibt oder sich einfach nur unterhalten möchte.
Das männerkompatible Moskitonetz für den Niedergang ist fertig, nun brauchen wir nur noch einen Reißverschluss schließen, wenn Mücken auftauchen. Gerade hatte Nobbi gelernt das alte Netz zu bedienen und konnte das Schiff verlassen ohne sich einzuwickeln.
Ihr merkt schon, es geht uns gut hier auf La Gomera. Es ist entspannt und schön hier, wir genießen das Hafenleben, freuen uns auf weitere Ausflüge über die Insel und baden. Befreundete Boote wieder zu treffen ist immer schön. Die Balu liegt uns am Steg genau gegenüber, sozusagen Schnauze an Schnauze und die Try ist vorgestern hier eingetroffen. Wir bleiben noch ein paar Tage hier, weil es uns so gut gefällt und wir nächste Woche Besuch bekommen.