Nobbi ist ein Held!

Grundsätzlich ist mir schon länger klar, dass Nobbi ein Held ist, heute konnte er es jedoch unter Beweis stellen. Unserem aufregenden Nachmittag ist ein interessanter Vormittag voraus gegangen. Wir waren im „Museum der Natur und des Menschen“. Das Museum ist in einem sehr schönen Gebäude mit zwei großen Innenhöfen untergebracht und umfasst eine naturkundliche Sammlung, eine archäologische Ausstellung und eine Sonderausstellung über Raubvögel. Wir wissen jetzt also viel mehr über die Entstehung der Kanaren, die Tier- und Pflanzenwelt und über die Guanchen, die Ureinwohner der Kanarischen Inseln.
Nachmittags wollten wir zur Werft fahren, uns das Gelände ansehen und nach den Preisen fragen. Der Bus brachte uns in 12 Minuten zum Fischereihafen und dank Google Maps wussten wir wie das Gebäude aussieht, das wir suchten. Als wir gerade um einen Schuppen biegen und ans Hafenbecken kommen, sagt Nobbi plötzlich: „Guck mal! Das Auto fährt ins Wasser!“ und rennt los. Er hatte recht, ein kleines goldenes Auto treibt im Hafenbecken. Ich renne in die erste geöffnete Tür, lande in einer Lagerhalle und rufe nach Hilfe. Zum Glück taucht schnell ein Mann auf und läuft mit mir zusammen zum Hafenbecken. Dort sehe ich gerade noch wie Nobbi, der Handy, Portemonnaie und Sonnenbrille auf einem Poller deponiert hat, ins Wasser springt. Das Auto schwimmt noch, doch zwei Frauen sind noch im Auto und schreien. Kurz bevor Nobbi das Auto erreicht, gelingt es beiden Frauen aus dem Fenster zu klettern. Die jüngere der beiden (die Tochter der anderen?) kreischt und planscht, so dass wir Angst haben, dass sie nicht schwimmen kann. Nobbi packt sie und beginnt sie abzuschleppen, da beruhigt sie sich und schwimmt die letzten Meter schließlich alleine. Inzwischen sind mehrere Männer dazu gekommen, werfen Rettungswesten ins Wasser oder springen auch ins Wasser um zu helfen, die Tochter wird auf ein Fischerboot gezogen und Nobbi klettert an einer Leiter aus dem Wasser. Die Situation scheint unter Kontrolle, das Auto schwimmt noch, die andere Frau schwimmt mit zwei Männern in Richtung Hafenmauer. Plötzlich beginnt die Frau zu schreien, schlägt nach den Männern, macht sich los und schwimmt zurück zum Auto. Nun bricht Chaos aus, das Auto versinkt im Hafenbecken und ein Schiff der Lebensretter kommt angeschossen und zieht die Frau aus dem Wasser. Kurz darauf trifft die Polizei ein, zwei Polizisten springen auch noch ins Hafenbecken. Nach ein paar Minuten steht die Pier voll mit Autos, Policía Marítima, Polícia National und Polícia Portuaria, dazu zwei Rettungswagen. Zum Glück scheinen es beide Frauen unverletzt überstanden zu haben, auch wenn wir nicht wissen, was eigentlich genau passiert ist. Die Polizisten sind sehr nett und bedanken sich bei Nobbi für seinen Einsatz. Es findet sich ein in Hamburg geborener Polizist, der perfekt Deutsch spricht und die Zeugenaussage aufnimmt. Dann beginnen Taucher der Polizei das Auto zu bergen. Nobbi ist, abgesehen von seinen Schuhen, die er vor seinem Bad auf der Pier zurückgelassen hat, komplett nass. Bei 28 Grad ist das jedoch nicht weiter schlimm und er ist schnell getrocknet. Leider hat das Handy mit der spanischen SIM-Card, das in der Hosentasche steckte, das Bad nicht überlebt.
Schließlich schaffen wir es doch noch zur Werft und sind mit dem Bus schnell wieder zurück auf unserer Mari. Ich bin nach der ganzen Aufregung ziemlich geschafft. Nobbi räumt erst mal das halbe Achterschiff aus, misst das Batteriefach aus und räumt alles wieder ein. Zeit für einen Sundowner!

Teneriffa Da schwimmt es noch

Es schwimmt noch

Teneriffa da ist es weg

blubb, blubb