Nach unserem Ausflug nach Huelva haben wir noch einen Tag in Mazagon verbracht der mit Erdbeer-Gruetze kochen, lesen, Spazieren gehen, naehen und rumtueddeln schnell vergangen ist.
Vorgestern sind wir bei sehr leichten Winden nach Ayamonte gefahren. Ayamonte liegt am Rio Guadiana, dem Grenzfluss zwischen Portugal und Spanien. Auf dem Hinweg waren wir schon einmal in diesem Fluss, hatten uns aber fuer den Hafen auf portugiesischer Seite in Vila Real Santo Antonio entschieden. Umso naeher wir den Flussmuendung kommen, umso mehr Fischerfahnen sehen wir, so dass der Nachmittag ein einziger Zickzackfahren wird. Die netteste Unterbrechung des Tages sind sportliche Delfine, die immer wieder aus dem Wasser springen.
Der gestrige Tag war gepraegt von Erledigungen. Unsere leere Gasflasche wurde gegen eine volle getauscht, wir haben 40 l Diesel an der Tankstelle in Kanister getankt, drei Maschinen Waesche sind vielleicht nicht voellig sauber, riechen aber wieder hervorragend und wir haben eingekauft. Nachmittags haben wir einen Ausflug nach Portugal gemacht, diesmal nicht mit dem eigenen schiff, sondern mit der Faehre. In Vila Real Santo Antonio haben wir Datenvolumen für unsere portugiesische SIM Karte gekauft, etwas gebummelt und unter anderem zwei grosse Handtuecher gefunden, die in Zukunft unsere Sofas schuetzen sollen. Der Ort hatte uns schon bei unserem ersten Aufenthalt gut gefallen und auch jetzt moegen wir ihn wieder sehr. Nach einer Pause in einem Cafe und der Besichtigung der Skulpturen die zurzeit ueberall in der Stadt stehen geht es wieder auf die spanische Seite.
Auch Ayamonte ist ein ausgesprochen netter Ort, trotzdem wollten wir heute weiter und auf dem Rio Guadiana unsere eigene Flusskreuzfahrt unternehmen. Niedrigwasser war heute um halb fünf und eigentlich wollten wir Ayamonte mit Niedrigwasser verlassen und uns von der Tide flussaufwaerts schieben lassen. Nach einem Spaziergang fahren wir aus dem Hafen, um irgendwo im Fluss zu ankern und darauf zu warten, dass der Strom kippt. Doch dann ist der Strom schwaecher als erwartet und wir beschliessen, dass wir ja auch mal gegen den Strom schwimmen koennen. Kurz hinter Ayamonte durchfahren wir die Autobahnbruecke, die Mitte des Fahrwassers ist leicht auszumachen, dort ankert ein Angler direkt unter der Bruecke. Der Hafenmeister hat uns extra gefragt wie hoch unser Mast ist, erst vor zwei Wochen hat es bei einem anderen Segler nicht gepasst und er hat seinen Mast hier verloren. Wir koennen teilweise sogar segeln und kommen besser voran als erwartet. Nach 2 Stunden ankern wir um in Ruhe zu essen. Es gibt Guacamole, Haehnchenbrust und frisches Baguette, anschliessend lesen wir ein bisschen und sonnen uns. Um fuenf gehen wir wieder Anker auf und fahren weiter. Der Fluss schlaengelt sich sanft zwischen niedrigen Huegeln, auf beiden Ufern gibt es kleine Doerfer, schoene Hoefe und Haeuser mit sehr viel Potenzial. Der Fluss ist perfekt ausgetonnt und so ist die Navigation denkbar einfach, immer schoen zwischen den roten und gruenen Stangen durchfahren. Nur ab und zu machen wir einen kleinen Schlenker um ein Netz, das den halben Fluss sperrt oder um eine schwimmende Insel aus Schilf. Auf dem Fluss ist es insgesamt sehr ruhig. Wir haben heute nur drei andere Yachten gesehen, die ebenfalls unterwegs waren. An zwei Stellen lagen mehrere Yachten, die dort anscheinend schon sehr lange liegen und sicherlich in absehbarer Zeit auch nicht umziehen. Fuer die Nacht haben wir einen schoenen Ankerplatz kurz hinter dem Dorf Romeirao gefunden, den wir ganz fuer uns alleine haben. Der Fluss hat eine Badetemperatur von 23 Grad und wir sind erstmal eine Runde geschwommen. Wir liegen auf der spanischen Seite, allerdings ist der Fluss nur etwa 300 m breit, Voegel und Fische queren also fortwaehrend die Grenze und auch wir haben ausnahmsweise zwei Gastlandflaggen gesetzt.
