Seid ihr immer noch in Gibraltar? Geht es euch gut? Warum gab es so lange keinen Bericht von euch? Wir haben viele Anfragen erhalten, was denn mit uns los sei. Marisol liegt noch immer auf ihren Liegeplatz in La Línea mit Blick auf den „Rock“ und seit gestern Abend sind wir auch wieder hier. Wir haben einen kleinen Abstecher nach Bremen gemacht, meine Schwester hat geheiratet, das wollten wir nicht verpassen. Die Hochzeit war wundervoll und die Party grandios. Wie schön, dass wir dabei sein durften und konnten. Bremen hat uns mit sonnigem Frühlingswetter überrascht und wir haben mal wieder festgestellt wie schön unsere Landbasis ist. Leider hat Nobbi die Zeit für eine fiese Bronchitis und Fieber genutzt, doch nun ist er wieder fit und fröhlich. Der Nachteil einer Heimreise ist der Abschiedsschmerz, der jedes Mal ein bisschen schlimmer wird.
Unsere Rückreise hat gestern überraschend gut funktioniert, trotzdem waren es vierzehneinhalb Stunden zwischen Lesum und La Línea. Mit dem Auto ging es in Bremen zum Flughafen, über München nach Málaga mit dem Flieger, dann mit dem Langstreckenbus nach Algeciras und schließlich mit dem Stadtbus nach La Línea.
Heute haben wir ausgeschlafen, eingekauft und die Dinge verstaut die wir aus Bremen mitgebracht haben. Das ist ja immer ganz unterhaltsam. Wir reisen mit unserer Tauchertasche, in der, wie der Name schon sagt, unsere Tauschsachen verstaut sind. Diese Tasche lagert im Achterschiff ziemlich weit unten, um sie wieder an ihren Platz zu schaffen, müssen wir das ganze Achterschiff ausräumen, die Tauchsachen in die Tasche quetschen und alles wieder einräumen.
Ein paar Tage werden wir noch hier bleiben, bevor es weiter nach Westen geht. Im Moment weht es ganz ordentlich und das soll auch noch ein paar Tage so bleiben, was uns hier hält ist jedoch unsere neue Rollreffanlage für das Vorsegel. Als sich vor drei Wochen abzeichnete, dass wir einige Zeit hier bleiben werden, haben wir beschlossen unser Rigg kontrollieren zulassen. Für die Kontrolle der Wanten und Stagen (das sind die Drähte die den Mast halten) haben wir unser Vorsegel abgeschlagen. Schnell wurde klar, dass unsere alte Rollreffanlage ihre besten Tage hinter sich hat. Wir haben hier ein gutes Angebot für eine neue Furlex (das ist der Markenname) bekommen und beschlossen sie dann gleich hier zu ersetzen. Ich bin ja froh, dass ich meine neuen Schuhe zuvor gekauft habe, ob die jetzt noch genehmigt werden würden? Tatsächlich wurde die Furlex innerhalb von drei Tagen aus Frankreich geliefert und liegt bereits Boot. Sehr praktisch, so ein 2,5 m langes Paket im Salon… Für die Montage der neuen Anlage und das exakte Spannen der Drähte brauchen wir weniger windige Tage. Bis dahin könnten wir uns mit unseren anderen Projekten beschäftigen. Wir haben ein (gebrauchtes) GPS-Navi als Unterstützung für unser etwas störanfälliges GPS aus Deutschland mitgebracht, das Nobbi heute schon getestet hat. Solche stand-alone-GPS Geräte sind kaum noch zu bekommen und wir sind glücklich über das bedienungsfreundliche Gerät, dass nebenbei die Signale (für die automatische Positionsübermittlung in einem Seenotfall) an unser UKW-Funkgerät übermittelt. Wir könnten also „mal eben schnell“ die Kabel verlegen, dafür müssten lediglich einige Schränke und Kisten leergeräumt werden. Ich freu mich drauf!
