Am Freitag sind wir von Marbella nach Sotogrande gefahren. Nachdem die beiden Tage zuvor kein Wind angesagt war und es mittags dann aber mit vier bis fünf Windstärken aus Osten blies, hatten wir gehofft, dass es wieder so kommt. Natürlich bekamen wir keinen Ostwind, wir wollten nach Westen, also gab es Westwind. Kurz haben wir überlegt, ob wir doch nach Osten fahren wollen, aber da war der Wind dann ganz weg und so sind wir motort.
Sotogrande ist ein eher nobler Hafen. Bevor ich zur Rezeption gegangen bin haben wir also überlegt was wir maximal für eine Nacht bezahlen. Die Sorge war unbegründet, für uns ist es hier nicht teuer.
Für die unter euch, die nicht so knauserig sind wie wir hätten wir eine Urlaubsidee. Hier liegt die 40m lange Motoryacht Tatyana, die ihr chartern könnt. Den Preis konnte ich nicht finden, für vergleichbare Schiffe muss man 100.000 bis 150.000 Euro, Dollar oder Pfund (da ist die Währung dann ja langsam auch egal) berappen. Unsere Nachbarin Tatyana fährt unter der Flagge der Marshallinseln, die mussten wir erst mal nachschlagen, gebaut wurde das gute Stück aber in Bremen bei Lürssen. So viel zu den Nachbarn.
Sotogrande ist ein künstliches Dorf angelegt um künstliche Kanäle mit einem Yachthafen und wirklich schön. Wir hatten befürchtet, dass es verlassen oder heruntergekommen sein könnte, das ist nicht der Fall. Die Häuser sind rot, gelb und orange, haben Fensterläden und fast alle einen eigenen Bootsliegeplatz. Am Ende unseres Stegs steht ein anscheinend gut gebuchtes vier Sterne Hotel, die Parkplätze im Ort sind fast alle belegt, die Restaurants und Cafés sind gefüllt, es gibt eine ganze Reihe Geschäfte und es ist viel Betrieb im Hafen. Der große Hafen ist bei weitem nicht voll, doch es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Mit anderen Worten wir sind an dem richtigen Ort gelandet um ein richtiges Urlaubswochenende zu verbringen, hatten wir doch gestern 25 Grad.
Neben Urlaubsaktivitäten stand gestern auch die Aktion Schlauchspülen auf dem Programm. Wir haben in der Pantry einen Salzwasserhahn, das heißt wir können dort Meerwasser entnehmen und zum Beispiel Geschirr mit Salzwasser vorspülen. Seit Wochen riecht es eklig aus dem Hahn. Im Schlauch haben wir uns wohl Algen kultiviert die wir lieber nicht hätten. Also könnte man ja mal den Schlauch säubern haben wir uns gedacht, gar nicht so trivial (auch ein Aal, wann habt ihr das letzte Mal in die Galerie geguckt?). Gestern ist Nobbi mit Tauchermaske und Schnorchel ins Wasser gegangen und hat einen Schlauch von außen ins Seeventil gesteckt. Der erste Schlauch passte nicht, der zweite saß perfekt. In unserem Trichtersatz gab es auch einen passenden Trichter, durch den wir dann Essig in den Schlauch und gekippt haben. Nun hieß es innen so lange pumpen bis Essig kommt, dann das Seeventil schließen. Bis heute Morgen stand der Essig im Schlauch und es scheint funktioniert zu haben, kein widerlicher Geruch mehr.
Auch heute war es wieder sehr schön. Dank fünf Windstärken und sehr trockener Luft war unsere Bettwäsche nach einer Stunde trocken, allerdings musste Nobbi die Wäsche bewachen, damit sie nicht von der Leine fliegt. Ich habe derweil Zitronenkuchen gebacken, der Omnia-Ofen bewährt sich. Nachmittags haben wir einen schönen Spaziergang entlang des Strandes gemacht und im nächsten Ort eine schöne Strandbar gefunden.
Ab Dienstag soll das Wetter schlechter und vor allem regnerisch werden. Morgen wollen wir eigentlich weiter, allerdings nur wenn es dann nicht mehr so weht. Angesagt ist es nicht, aber jetzt weht es auch und das hat auch keiner angesagt…
