Die letzten beiden Tage haben wir in der Schiffswaschanlage verbracht. Mit anderen Worten es hat geregnet. Insbesondere gestern war das Wetter grausam, es hat gegossen und ziemlich geweht. Wir liegen hier in Cádiz gut und sicher. Der Yachthafen Puerto America ist sehr geschützt und liegt dicht an der Stadt.
Am Samstag waren wir zunächst einkaufen und haben unsere spanische SIM-Karte wieder aktiviert. Dabei bekommen wir gleich mehrfach Gelegenheit Spanisch zu üben, im Supermarkt kauft man Obst und Gemüse an der Theke, genau wie Käse und Wurst und hat so Gelegenheit neue Vokabeln zu lernen, der Verkäufer bei Vodafone spricht zwar kein Englisch, versteht aber unsere mühsamen Spanischversuche und schickt uns auf die andere Straßenseite zum Aufladen unseres Guthabens. Nachmittags machen wir dann noch einen Sightseeing-Spaziergang, besorgen uns einen Stadtplan und trocknen uns danach an Bord. Abends sehen wir „James Bond – Die another day“, da wir gelernt haben, dass Halle Berry gar nicht in Havanna, sondern in Cádiz aus dem Wasser steigt. Das mussten wir natürlich überprüfen.
Gestern waren wir im Museo de Cádiz. Im Untergeschoss befindet sich die archäologische Ausstellung, dort sind nicht nur Werkzeuge ausgestellt, die die Menschen vor 20000 Jahren angefertigt haben, sondern auch Exponate aus der Zeit der Phönizier und Römer. Cádiz ist eine der ältesten Städte des Abendlandes, so ganz ist es wohl nicht klar wann die Phönizier sich hier niedergelassen haben, irgendwann vor etwa 3000 Jahren. Der Schmuck aus der Zeit der Phönizier ist beeindruckend aktuell, hübsche Perlen und goldene Ohrringe, würde ich sofort tragen. Im Museum gab aus außerdem noch Gemäldesammlungen und eine Fotoausstellung. Die Fotos von José María Mellado haben uns sehr gefallen, lauter eigentlich alltägliche Szenen in Lateinamerika, aber auch zum Beispiel auf Island, die aus einem besonderen Blickwinkel aufgenommen wurden oder durch tolle Farben besonders wirken. Anschließend waren wir noch in einem sehr lebendigen Restaurant Pizza essen und haben uns dann an Bord verkrochen, um uns wieder zu trocknen. Zum Trost und zur Erheiterung gab es dann abends gleich 3 Folgen der französischen Krimi-Serie „Candice Renoir“.
Heute war das Wetter wieder schön. Abgesehen von einem Schauer, der die Wäsche noch mal etwas angefeuchtet hat, kaum hing sie auf der Leine, war es heute trocken und sonnig. Neben Bootsgetüddel wie Matratzenlüften und Stopfbuchse anziehen (damit ist das Thema jetzt hoffentlich vom Tisch und wird nur noch beobachtet), stand natürlich auch wieder ein Spaziergang durch die Stadt inklusive Pausenbier in der Sonne beim Castillo de San Sebastian auf dem Programm. Jetzt gibt es gleich Kartoffel-Porree-Auflauf und anschließend wieder „Candice Renoir“.
Es sieht nicht aus, als ob wir so schnell von hier wegkommen, denn in der nächsten Woche kommt eine Menge Wind aus Osten. Aber eigentlich treibt uns auch nichts so schnell weg aus Cádiz und es gibt noch viel zu entdecken.
Aalfreunde finden eine neuen Aal in der Galerie, Joachim hat eine neue Gattung entdeckt.