Am Dienstag waren wir nochmal in Sintra. Wir haben wieder den Bus genommen, der den Umweg übers Cabo Roca fährt und obwohl wir die Strecke ja schon kannten lauter Neues entdeckt. Diesmal haben wir uns das Nationalschloss angesehen, hier hat König Manuel I. 1499 von der Entdeckung des Seewegs nach Indien erfahren und zwei Jahre später von der Entdeckung Brasiliens. Die Decken der Säle im Schloss sind toll bemalt z. B. mit Schwänen, Elstern, Schiffen und Wappen, und natürlich gibt es im Schloss eine Vielzahl von Fliesen aus den verschiedenen Epochen. Nach unserem Schlossbesuch haben wir die Sonne auf den Schlosstreppen genossen und uns dann auf den Rückweg gemacht.
Am Mittwoch ging es weiter nach Sesimbra. Wir sind die ganze Strecke wunderbar gesegelt. Bei 4 bis 5 Windstärken und rauschender Fahrt wurden wir von Delfinen begleitet und die Reise war nach 20 Meilen viel zu schnell zu Ende. Am Kap Espichel kurz vor Sesimbra hatten wir 3 bis 4 m hohe Wellen, die uns dort flott um die Ecke geschoben haben. Zwischen diesen hohen Wellen tauchte eine Gruppe Fischern auf, die wir nur sehen konnten, wenn sie und wir gleichzeitig auf einem Wellenkamm waren. Die Fischer fahren selbst bei dieser hohen Welle in kleinen Booten und Schlauchbooten raus. Für mich wär das nix.
Gestern ging es weiter nach Sines. Das Wetter war etwas gemischt angesagt, aber der Wind sollte passen, also haben wir uns auf den Weg gemacht. Die Schauer haben uns fast verschont und sind freundlicherweise vor oder nach uns abgeregnet, so dass wie fast nicht nass geworden sind. Zunächst hatten wir wenig Wind, dafür beim Einlaufen in den Hafen von Sines dann umso mehr. Sines hat einen mäßig romantischen Industriehafen (großer Tiefwasserhafen, innerhalb der Molen mehr als 30m Wassertiefe), in dem der Yachthafen liegt. In den großen Außenmolen, die sich immerhin eine Meile weit öffnen, liegt auf der einen Seite der Ölhafen, wo die Tanker anlegen, auf der anderen Seite ist die Frachterpier und der Containerhafen. Hinter den inneren Molen liegen auf der einen Seite die Fischer, auf der anderen Seite der Yachthafen. Schon bei der Einfahrt wurde uns einiges geboten, ein großes Containerschiff fuhr gerade raus und ein anderes rein und auch bei den Tankern gab es einen Wechsel. Hier im Yachthafen merkt man nicht, dass man eigentlich in so einem großen Hafen liegt, da man nicht über die Innenmole gucken kann. Allerdings riecht man, je nach Wind mal mehr mal weniger, die Raffinerie.
Heute Morgen war das Wetter ausgesprochen grausam, so schlimm war es nicht mal in Hooksiel, es hat gegossen und Mari hat sich im Wind richtig auf die Seite gelegt. Mittags wurde es besser, so dass wir uns den Ort ansehen konnten und einen langen Spaziergang gemacht haben. Sines ist der Geburtsort von Vasco da Gama, also heißt hier alles nach ihm. Der Strand, der Hafen, die Bar,… . Die Portugiesen sagen übrigens Vaschk zu Vasco. Die Strandpromenade inklusive der Treppen in den Ort wurde sehr nett renoviert und es gibt neben dem für Portugal obligatorischen Fitness-Park auch einige Musikinstumente, wie Xylophone und Trommeln, die wir begeistert bespielt haben.
Wir haben ein knisperndes und knusperndes Geräusch an Bord und suchen dessen Ursache. Es hört sich an, also ob sich eine Brausetablette auflöst, oder wie die Weihnachtskugeln von Milka mit pinker Schrift die Knuspern. Anscheinend sind das die Fische die an Maris Bauch knabbern, wir haben also unsere eigenen Putzerfische!
Übrigens, in einem Monat ist Weihnachten! Ich darf erst am Sonntag das Boot schmücken und für Glühwein ist es auch bei Regen viel zu warm, dafür gab es heute Muffins mit Zimt und Nüssen.
