Heute haben wir einen Ausflug nach Lissabon gemacht und waren im Aquarium, dem Oceanario. Von Cascais sind es 40 min mit der Bahn nach Lissabon und dann ging es weiter mit der U-Bahn zum ehemaligen Expogelände, wo das Aquarium liegt. Uns hat der Parque das Nacoes, wie das Expogelände jetzt heißt, ganz gut gefallen. Nach einem Kaffee und einem Spaziergang zum Yachthafen und dem Viermaster (!) „Santa Maria Manuela“, der dort an der Pier lag, haben wir ganz in Ruhe Fische geguckt.
Das Aquarium ist wirklich toll. In der Mitte ist ein Zentrales Becken, der Ozean. Man läuft zwei Runden um das große Becken, eine im oberen Bereich, eine auf Meeresgrundebene. Dabei kommt man an mehreren kleineren Becken vorbei. Im Ozean gibt es Rochen, Haie, Makrelen und viele anderen Fische. Und Mondfische. Ihr erinnert euch, dass wir mittlerweile schon mehrfach Mondfische vom Boot aus gesichtet haben. Jetzt wissen wir weshalb. Wir haben gelernt, dass der Mondfisch auf Englisch „Ocean Sunfish“ heißt und ein Sonnenfisch ist. Er schwimmt gerne an der Wasseroberfläche und nimmt ein Sonnenbad, außerdem hofft er darauf, dass Vögel vorbeikommen und Parasiten von seiner Haut picken. Ob er mit der Flosse wackelt, um die Vögel heranzuwinken?
Es viel zu sehen, über 400 Spezies, Pinguine, Tölpel, tropische Fische, Oktopusse und Quallen. Mir haben die Otter besonders gefallen. Sie mögen kaltes Wasser, im Aquarium leben sie bei 10 bis 15 Grad, damit sie nicht frieren, haben sie 155.000 Haare pro cm2. Unglaublich. Im Gegensatz zu Robben und Co haben Otter nämlich keine wärmende Fettschicht, sie nutzen also quasi Funktionskleidung als Isolierung. Weil diese Funktionskleidung auch beim Menschen so beliebt war, wurden sie massiv bejagt. Inzwischen ist die Jagd verboten und der Bestand hat sich wohl etwas erholt.
Heute war es im Oceanario nicht so voll, so konnten wir uns alles in Ruhe anschauen. Alle Informationen gibt es auf Portugiesisch und auf Englisch, ein gibt einen schönen Film über die Arbeit hinter den Kulissen und viele Hinweise, was für den Schutz der Meere getan werden müsste. Viele Reptilien-Arten sind vom Aussterben bedroht, wir überlegen ob wir uns einen Frosch halten, der die Insekten an Bord fängt, denn leider mögen auch die Mücken den milden portugiesischen Herbst.
Auch wenn wir erst im Dunkeln nach Cascais zurückgekehrt sind, haben wir noch einen Spaziergang zum Boca do Inferno gemacht. Heute war zwar mehr Welle als die letzten Tage und im Boca schäumte es, doch wir haben keine unheimlichen Geräusche gehört. Vielleicht kam die Welle aus der falschen Richtung. Die angekündigten 4 bis 5 m Schwell konnten wir von der Küste nicht sehen, vielleicht weiter draußen. Sehr gemütlich war es heute sicherlich nicht.
Morgen soll die Persenning für unser Schlauchboot, die wir zur Reparatur gegeben haben, fertig sein. Wir könnten also Übermorgen weiter segeln.
