Bom dia Portugal!

Ja! Wir sind in Portugal. Aber der Reihe nach. Vigo haben wir in vollen Zügen genossen, die Stadt hat es uns angetan. Wir haben nochmal wunderbar gegessen, einen tollen Park über der Stadt erkundet und die Häuser angeguckt, die in unserem Architekturführer erwähnt wurden. Interessant ist ja aber auch das normale Leben. Nobbi war beim Frisör und so hatten wir Gelegenheit Cosmopolitan, Hola und Cuore, also Klatschzeitschriften, zu lesen. Da macht es auch nichts wenn das Spanisch nicht so doll ist. Schade, dass ich die älteren Damen morgens unter der Dusche im Schwimmbad nicht verstanden habe, da wären bessere Sprachkenntnisse wertvoll. Unseren letzten Abend haben wir mit Rotwein und Tapas auf dem trubeligen Marktplatz verbracht. Ein wunderbarer Ort zum Leute beobachten. Kniestrümpfe sind gerade sehr angesagt, und das nicht nur zum Faltenrock der Schuluniform.
Gestern sind haben wir nur die 10 Meilen von Vigo nach Baiona zurückgelegt. In Baiona hat man die Wahl zwischen Marina und Yacht Club, wir entschieden uns für letzteres. Eigentlich wollten wir Wäsche waschen, doch das kostete 12,50 Euro, bisheriger Rekord, das fanden wir zu teuer. Beim Reinfahren hatten wir die Kairos gesichtet und freuen uns über ein Wiedersehen mit Armin und das Kennenlernen seiner Frau Carola. Wir besuchen die beiden, schnacken auf dem Steg und beschließen den Abend gemeinsam zu verbringen. Unser Schweinefilet musste also im Kühlschrank ausharren, dafür haben wir mit leckeren Tapas sehr nett Abschied von Spanien gefeiert.
Obwohl Baiona einen schönen Eindruck hinterlassen hat, zog es uns heute weiter nach Süden, über die Grenze nach Portugal, nach Viana do Castelo. Der Tag war wunderbar sonnig und wir konnten sogar einige Zeit segeln. Zurzeit haben wir sehr schwache Winde aus Nord und Ost, was uns aber nicht besonders stört, da das Wetter sehr schön ist. Die portugiesische Küste ist ein wenig berüchtigt, es gibt keine geschützten Buchten wie in Galizien, die Häfen liegen häufig in Flussmündungen, die durch eine Mole gegen den Schwell des Atlantiks geschützt sind. Bei hohem Schwell ist das Passieren der Barre gefährlich und einige Häfen werden geschlossen. Und bevor wir bei viel Wind nicht wissen, ob wir sicher in den Hafen gelangen, genießen wir doch lieber das schöne Wetter bei wenig Wind und freuen uns über jede Meile die wir segeln können. Unterwegs haben wir wieder einen Mondfisch gesehen, erst dachten wir er wäre tot, doch dann hat er uns mit der Flosse gewinkt.
Beim Anmelden im Hafen hat der Hafenmeister uns nicht nur einen Stadtplan gegeben, sondern uns auch Bilder der Stadt im Internet gezeigt und uns empfohlen uns zu beeilen, so lange die Kirche noch geöffnet ist. Also haben wir wieder keine Wäsche gewaschen, sondern uns lieber die berühmte Kirche (Santa Casa da Misericordia) angeschaut, die wirklich sehenswert ist. Die Wände sind fast komplett mit blau weißen Fliesen bedeckt die Bibelszenen zeigen und die Deckenmalereien sind frisch restauriert. Hinterher sind wir durch die schöne und anscheinend recht wohlhabende Stadt spaziert und haben noch einen Abstecher zu einem alten Hospitalschiff gemacht, das im Fischereihafen liegt. Leider konnten wir es nicht mehr besichtigen, das wäre sicherlich auch interessant gewesen.
Wir haben die Uhr heute eine Stunde zurück gestellt, der Tag ist also eine Stunde länger und das erklärt auch warum ich so müde bin!