Unsere Zeit in Benodet haben wir sehr genossen, der Ort ist wirklich wunderschön. Wir sind wieder auf dem GR34 Wanderweg gewandert, einmal nach Süden in Richtung Concarneau und am Tag zuvor über den Fluss L‘Odet und dann am Flussufer entlang. Da wir an jedem Hafen auf diesen Weg mit seiner rot- weißen Markierung stoßen, habe ich mal nachgeschaut. Der Weg führt von St. Malo bis nach St. Nazaire über 2.000 km die ganze Bretagne immer an der Küste entlang.
In Benodet hatten wir eine Gruppe Fische, die gerne zwischen Boot und Steg an der Oberfläche herum geschwommen sind und für reichlich Unterhaltung an Bord der Marisol gesorgt haben. Nobbi behauptet, dass sie nachts mit dem Schwanz gegen das Schiff geschlagen haben, als sie sich erschreckt haben. Andere Crewmitglieder wollen das einfach nicht glauben. Oder wusstet ihr, dass Fische nur in der zehnfachen Wassertiefe ihrer Körpergröße schwimmen dürfen, sonst brauchen sie ein besonderes Zertifikat?
Heute hatten wir fantastisches Segelwetter, frischer Wind von raumschots, die Sonne glitzerte auf dem Wasser, wir segelten mit sieben Knoten und eine angenehme Welle schob uns sanft voran. Nur leider war unsere Segeldistanz recht kurz, mit ab- und anlegen waren wir keine drei Stunden unterwegs. Solches Segelwetter würden wir dann gerne für die Biskaya bestellen…
Nun liegen wir hier im Yachthafen von Concarneau. Unsere etwas angetüddelten Nachbarn hatten nach der Ankunft viel Spaß mit uns. Wir sind aus Deutschland? Obwohl wir die belgische Flagge führen? Belgien und Deutschland haben (fast) die gleiche Flagge, einmal quer, einmal längs gestreift? Verrückt! Und sehr lustig! Französische Segler erkennt man nicht an ihrer Flagge, also irgendwie schon, denn die meisten Franzosen führen keine Flagge. Aber wenn dann gerne eine ganz große mit Sternen im blauen Streifen, oder lieber gleich eine bretonische oder eine europäische.
Bei einem Spaziergang durch Concarneau konnten wir alte und neue Boote bewundern, in viele kleine nette Läden gucken und uns schon mal eine Bäckerei für morgenfrüh aussuchen. In einer Conserverie haben wir Fischdosen mit Sammelmotiv gesehen, die kosten dann allerdings auch ab vier Euro das Stück. Übrigens, den „L’Amiral“ (Lieblings-Restaurant von Kommissar Dupin) gibt es wirklich am Hafen von Concarneau!
