Et Voila! La France!

Wir sind in Frankreich. Das Übersegeln der Grenze wurde gebührend zelebriert und die neue Gastlandflagge weht unter der Steuerbordsaling. Nachdem wir nochmal Brügge besucht und einen langen Spaziergang durch die Küstenorte gemacht haben, sind wir am Dienstag von Zeebrügge losgesegelt. Der Hafen in Zeebrügge war wirklich groß, 25 min haben wir gebraucht bis wir wieder draußen waren. An Dunkerque ging es ganz nah vorbei nach Calais. Die Fahrt war wunderbar ereignislos, zuerst konnten wir schön segeln, dann wurde der Wind immer weniger und wir sind motort, das Wetter war wunderbar sonnig und wir haben gebadet um uns abzukühlen. Die Einfahrt nach Calais war dann wieder ganz spannend. 58 Fähren fahren da am Tag rein und raus. Außerdem weiß man ja nie was einen in einem fremden Hafen erwartet. Unser Handbuch sagte, eine Brücke würde zweieinhalb Stunden nach Hochwasser öffnen und wir könnten dann in den Yachthafen fahren. Wir hatten Glück, kurz nachdem wir reinkamen ging die Brücke auf. Im Hafen stellten wir fest, dass gerade umgebaut wird und es deshalb keine Besucherplätze gibt. Wir durften trotzdem bleiben und haben nur den halben Preis bezahlt.
Heute ging es weiter ums Cap Griz Nez nach Boulogne-sur-Mer, ein Segeltag wie aus dem Bilderbuch. Beim Auslaufen aus Calais konnten wir die Klippen von Dover sehen, wir hatten leichten Wind, haben ein bisschen gekreuzt und sind ganz entspannt hier angekommen. Wunderschön wenn man schon morgens, wir sind um sieben ausgelaufen, die kurzen Hosen und T-Shirts anziehen kann. Heute war ein guter Tag für Schiffegucker, ich bin da familiär stark vorbelastet und Nobbi ist ohnehin schwer infiziert. Da der Englische Kanal zwischen Dover und Calais so schmal ist, kommen die großen Schiffe ganz dicht vorbei. Wir haben also beim Frühstück den Welthandel betrachtet.
An Bord funktionieren alle Systeme an Bord, auch der Bilgealarm. Kaum standen die Segel hat das Ding losgepiept. Ich hab gerade gesteuert, also hat Nobbi nach der Ursache gesucht. Die Stopfbuchse hat ein bisschen mehr geleckt als sie sollte, nicht schlimm also, ein paar Liter Seewasser aus der Bilge lenzen boten ein wenig Abwechslung am Morgen vor dem Frühstück. Im Hafen wurde die Stopfbuchse dann natürlich nachgezogen.
Heute Nachmittag haben wir die beiden Marina-Waschmaschinen belegt und anschliessend das Schiff über die Toppen geflaggt, Nobbi war bei einer netten Friseurin, die ihn von seiner Schafwolle befreit hat, wir haben eingekauft und im Schnelldurchgang die historische Altstadt besichtigt.
Übrigens, in vier Monaten ist Weihnachten!