Ijmuiden

Gestern Morgen sind wir zu Hochwasser aus Borkum ausgelaufen, zum Glück war Hochwasser um halb elf, so dass wir ganz in Ruhe frühstücken konnten.
Schon ganz zu Beginn des Törns wurde es interessant, von Borkum aus wollten wir durchs Huibertgat, doch die Tonnen passten irgendwie nicht zu unseren Karten. Sowohl in der Papierkarte, als auch in der elektronischen lagen  vier Tonnen mehr als im richtigen Leben, wir haben uns gewundert und uns mit GPS durch getastet. Hinterher war es uns klar, der uns zuvor entgegenkommende Tonnenleger hatte nämlich exakt die fehlenden Tonnen an Deck stehen. Heute haben wir unsere Seekarten aktualisiert, hier gibt es natürlich WLAN im Hafen, und siehe da, die Durchfahrt wurde verlegt, unsere Variante ist gar nicht mehr betonnt… . In der Einfahrt von Norderney ging uns das schon so ähnlich, da fehlte in der Zufahrt eine große, markante Tonne, die wir aber später an Land auf dem Tonnenhof gesehen haben.
Wir hatten die ganze Zeit schönen Segelwind, sind je nach Strom mit zwei bis acht Knoten vorangekommen und heute Vormittag  in Ijmuiden angekommen. In 24 Stunden haben wir 127 Meilen zurückgelegt und sind sehr zufrieden mit unserer ersten längeren Etappe auf dieser Reise. So konnten wir schon mal das Schlafen unterwegs testen und das Kochen auf See. Wir hatten nicht nur Glück mit dem Wetter, sondern auch mit dem Mond. Der Vollmond hat uns die Nacht erleuchtet, so dass es nie ganz dunkel war. Heute Nacht wuselte es zwischendurch von Fischern um uns herum. Fischer sind die natürlichen Feinde von Seglern, sie dürfen fast alles und Segler müssen ihnen ausweichen. Dank Teamwork und AIS haben wir uns da aber gut durchgeschlängelt.
Unterwegs haben wir Schweinswale gesehen und einen Seehund aufgeschreckt, der auf dem Rücken schwamm und sich den Bauch gesonnt hat. Solche Begegnungen sind immer sehr schön. Den ersten Nordseeseehund hat Nobbi schon bei Hooksiel entdeckt.
Nach einem schönen Strandspaziergang sitzen wir jetzt im Cockpit in der Sonne und schauen uns das Treiben hier an, noch immer läuft eine Yacht nach der anderen ein. Gerade kommt ein Gold (!) lackierter Kutter vorbei. Was es nicht alles gibt. Ist aber schon stylisch und glänzt in der Sonne. Apropos was es nicht alles gibt: westlich von Schiermonnikoog gibt es eine Tonne, die heißt INGA!

Krabbenkutter