Parc des Grand Fougères

Die Ursache unserer Motorprobleme haben wir noch nicht geklärt, trotzdem (oder gerade deshalb!) steht uns der Sinn nach Abwechslung. Gern hätten wir über die Ostertage ein Auto gemietet, bekommen kurzfristig aber keins. Also haben wir uns nun für eine Woche ein Auto gegönnt und möchten einige Ausflüge machen. Leider hat der Wettergott kein Herz für uns, die Vorhersage verspricht schlechtes Wetter.

Gestern haben wir eine tolle Wanderung im Parc des Grand Fougères gemacht. Der Park ist etwa 120 km und zwei Stunden entfernt. Für die ersten 110 km braucht man etwa eineinhalb Stunden, die letzten 10 km windet sich eine schmale, ungeteerte Piste mit großen Schlaglöchern durch den Wald. Wunderschön! Auf der kleinen Straße treffen wir kein anderes Auto und haben das Gefühl ganz weit weg in der Wildnis zu sein, so wundern wir uns über die 15 Autos auf dem Parkplatz und die große und gepflegte Anlage mit Parkrezeption, Toiletten, Duschen und Picknickplätzen.

Wir entscheiden uns für eine 7,5 km lange Runde, die drei Stunden dauern soll. Der Weg ist perfekt ausgeschildert und sehr schön. Der Wald ist dicht und abwechslungsreich. Kleine Sträucher und hohe Bäume, Palmen, Kaori und die namensgebenden Baumfarme. Fougères heißen die Baumfarne, acht endemische Arten dieser sehr alten Gewächse gibt es in Neukaledonien. Wir freuen uns über die guten Wege, weniger Meter später wird es matschig. „Solange es nicht regnet“ sind wir uns einig „ist es in Ordnung“. Es beginnt zu regnen. Wir finden an einem überdachten Picknickplatz Schutz, essen die Hälfte des Proviants und setzen unseren Weg fort, als es aufhört zu regnen. Immer wieder quert der Weg kleine Bäche. Es gelingt uns mehr oder weniger trocknen Fußes auf die andere Seite zu kommen. Gelegentlich mit einem beherzten Sprung. Aufwärts geht’s ganz gut, bergab wird es nun zunehmend rutschig. Trockenere Wegpassagen werden von aufgeweichten, matschigen Pfaden abgelöst. Der Matsch findet den Weg in unsere Schuhe. Wir verlassen „unseren“ Weg und machen einen Abstecher zum „Herz von Farino“. In den Stromschnellen gibt es eine Kuhle in Herzform. Ein kräftiger Schauer geht nieder als wir am nächsten Picknickplatz unsere Brote aufessen. Wir sind sehr dankbar für das große Dach. Als wir zurück auf unserem Weg sind, suchen wir den nächsten geschützten Platz auf und verarzten die Blasen an unseren Füssen. Der Schlamm, der in die Schuhe geraten ist, hat empfindlich gescheuert. Wir sind begeistert vom leuchtend grünen Wald und den vielen Vögeln. Es beginnt wieder zu regnen, wir sind bald nass. Immerhin ist der Regen warm und da der Hut das Gesicht trocken hält ist es nicht so schlimm. Nach drei Stunden sind wir zurück am Parkplatz, säubern uns und ziehen andere Schuhe an. Die Wanderung war als „sehr einfach“ eingestuft. Für uns hat das heute völlig ausgereicht.
Der Regen hört auf und wir laufen noch ein wenig in der Nähe der Parkrezeption herum, sehen uns die „Baumsammlung“ an. Einen Weg an dem verschiedene Baumarten, Palmen und Baumfarne erklärt sind. Baumfarne und Palmen sind keine Bäume, auch das wird hier anschaulich erklärt. Und wir beobachten Vögel. Hier gibt es die wunderschönen grünen Tauben. Bei uns haben Tauben ja ein etwas zweifelhaftes Image, hier gibt es gleich mehrere besondere Vertreter. Darunter die sehr hübsche grüne Taube und die Notous, eine sehr große Taubenart. Bei haben wir auch auf unserer Wanderung gesehen, genau wie die neukaledonische, die zu den schlausten Vögeln gehören soll und auch Werkzeuge benutzt. Die Vögel bieten uns ein regelrechtes Konzert und zeigen sich auch bereitwillig. Wir vermissen die Kamera mit dem Tele. Und dann zeigen sich auch noch einige Flughunde und machen das Spektakel perfekt. Der Ausflug hat sich sehr gelohnt und die drei Euro Eintritt haben wir gerne bezahlt.

Auf dem Rückweg, begleitet von heftigen Regenschauern, wurde es schnell dämmerig und dann bald dunkel. In den Tropen geht das sehr schnell. Wir wundern uns über die hohe Anzahl an unbeleuchteten Autos auf der Fernstraße und sind froh, als wir heil wieder an der Marina ankommen.

Vorgestern waren wir in Dumbea zum Wandern. Diesmal haben wir uns getraut den Fluss zu überqueren und eine entspannte Runde gedreht. Hier gibt es nicht so einen beeindruckenden Wald, aber auch viele Vögel und Schmetterlinge. Außerdem haben wir viele potentielle Badeplätze entdeckt.