Schöne Tage am Anker

Wir stehen mit unseren Teebechern an Deck und beobachten einen Rochen, der unter Mari hindurch schwimmt. Noch vor dem Frühstück waren wir ausgiebig Schnorcheln und haben gerade unsere Handtücher auf den Seezaun gehängt. Es ist so klar, dass wir eigentlich nicht ins Wasser müssen um Fische zu beobachten.
Nach fünf Wochen in der Marina, war es Zeit das Türkisitäts-Konto aufzufüllen. So bequem das Leben am Steg auch ist, wurde der Wunsch nach ein paar Tagen „draußen“ immer größer. Wir haben einige wunderbare Tage am Anker bzw. an der Boje verbracht. Obwohl wir die meisten Plätze, die wir besucht haben, schon kannten, gab es einiges zu entdecken. Letzten Samstag ging es los. In die Baie de Papaye, eine schöne Bucht der Hauptinsel, sind es nur einige Meilen. Nach zwei Nächten sind wir in die Nachbarbucht Baie de Maa umgezogen, dann ging es weiter nach Ilot Laregnere und auf dem Heimweg haben wir noch einen Stopp bei Ilot Maitre eingelegt. Wir beobachten die Hirsche in der Baie de Maa, werden an der Boje an Ilot Laregnere immer wieder von der Luftwaffe überflogen und sehen den Lotsenbooten zu, die die großen Schiffe in den Hafen bringen.
Die Nächte waren ruhig und sternenklar. Lange saßen wir an Deck, haben uns Sterne, Planeten und Satelliten angeguckt. Mit dem Fernglas kann man sehr schön sehen wie Sterne weiß, blau, rot oder grün funkeln. Nobbi hat mir viele wahre Geschichten über Sternenbilder und einige etwas kreativere über ihre Benennung erzählt.
Wie so oft hat das Seglerleben eine kleine Überraschung für uns. Unser Unterwasserschiff ist ganz schön stark bewachsen und scheint sich gar nicht an dem recht frischen Antifouling zu stören. Für sportliche Betätigung ist also gesorgt. Wir putzen Maris Bauch mit einem Pfannenwender aus Holz. Das hält fit.
Am schönsten sind die Tage mit sehr wenig Wind, die wir an der Boje an Ilot Laregnere verbringen. Wir Schnorcheln mehrmals am Tag, schwimmen an den Strand der kleinen Insel und genießen die grandiosen Farben. Es ist unglaublich schön. Blau und türkis in allen Schattierungen. Als Kulisse die Hauptinsel Grand Terre mit ihren hohen Bergen, ausnahmsweise fast wolkenlos.
Ausgiebig diskutieren wir die Frage, ob die Baby-Schlangen als niedliche gelten. Nobbi hat beim Schnorcheln lauter kleine, niedliche Schlangen gesehen. Ich finde sie faszinierend und sie sehen so perfekt aus, mit ihrer glänzenden Haut und dem eleganten Muster. Aber niedlich???
Von Nachrichten, Social Media und Co sind wir hier weitgehend abgeschnitten. Die interessante Preispolitik unserer Touristen-SIM-Karte sorgt dafür, dass wir nur ein kleines Datenpaket haben, das wir hauptsächlich nutzen um die Wettervorhersage abzufragen. Dass Frankreich im Fußball-WM-Finale steht wissen wir, als ein fünf Meter langes Motorboot mit einer 4 Meter großen Frankreich Flagge vorbeifährt.
Das Sahnehäubchen auf dieser wunderbaren Woche ist die letzte Nacht bei Ilot Laregnere, als mehrere Dugongs im Mooringfeld unterwegs sind. Schade, dass es so dunkel ist. Wir hören ihr Prusten. Es scheinen vier Tiere zu sein, die immer wieder auftauchen. Schließlich kommen sie so dicht ans Boot, dass wir ihre Körper erkennen können.
Gerne hätten wir noch ein paar Tage am Anker verbracht, das Wetter ist noch immer wunderbar, unser langerwartetes Paket ist jedoch in Nouméa angekommen und steckt beim Zoll fest. Wir müssen uns darum kümmern und deshalb liegen wir nun wieder an unserem Platz in der Marina.

Wer gewonnen hat? Eindeutig Frankreich.

Dies ist kein Baby, sondern ein mittelgroßes Exemplar. Niedlich?

Unsere Nachbarin macht einen Abendspaziergang auf dem SUP und bietet uns großzügig an ihre Spielzeuge wie Kanus und SUPs zu benutzen.