Zurück nach Nouméa

Von Ile des Pines kommend schnappen wir uns wieder eine Boje in der schönen Bucht von Ilot Casy. Abends rudern wir noch an Land und machen wir einen kleinen Spaziergang um die Insel.
Der Wind soll erst auf Nord dann auf West drehen, da liegen wir hier nicht so gut. Also ziehen wir am nächsten Morgen in den Norden der Baie de Prony um und ankern wieder in der Baie de Kaori. Tatsächlich pustet es ganz ordentlich, aber wir liegen hier sehr ruhig und nutzen die Gelegenheit für einen Haushaltstag. Ein kleiner Wohnungsputz steht an, wir setzten Joghurt an und kochen Milchreis. Und wir haben Zeit für einige kleine Arbeiten. Unsere Mari bekommt eine neue Schalttafel. Zwei Geräte sind nicht mehr in Betrieb und können verschwinden, unser Radio zieht um, so dass es einfacher zu bedienen ist, der Heizungsschalter bekommt einen neuen Platz und ein Teil der Schalttafel soll in Zukunft klappbar sein. Alles was wir brauchen findet sich an Bord. Ein Rest Bootssperrholz passt fast genau, ein Stück Klavierband schrauben wir von einem Brett ab, das wir ohnehin nie benutzen, und die alte Schalttafel wird in Teilen weiter benutzt. Nobbi sägt alles von Hand mit der Japansäge, quält sich einige Zeit mit den Kabeln in der Schalttafel, schmeißt einige Kabel raus die nicht mehr benötigt werden und schließt schließlich alle Geräte wieder an. Der anschließende Check verläuft zufriedenstellend, alle Geräte funktionieren. Das neue Brett muss nun noch lackiert werden, das ist mein Job. Es findet sich ein Marmeladenglas im Farbschapp, auf das ich „Bootslack International + Terpentin“ geschrieben habe. Das ist genau das richtige. Inzwischen ist das Brett viermal lackiert worden. An drei verschiedenen Orten. Eine reisende Baustelle.
Zwei Tage bleiben wir dort liegen, das Wetter ist viel besser als erwartet nur nachts regnet es stark. Das wissen wir so genau, weil wir erstaunlicherweise nicht beim Einsetzen des Regens aufwachen, sondern erst, als unsere Bettdecken schon etwas nass sind.
Obwohl wir matschige Wanderwege befürchten, wollen wir noch eine kleine Runde drehen und noch einmal in der warmen Quelle baden. Wir binden Donkey an eine Mangrove und sind positiv überrascht, der Weg ist angenehm zu laufen. Wir kreuzen den Fluss am Wasserfall und stellen fest, dass die warme Quelle besetzt ist. Die beiden Wanderer machen sich aber gerade zum Aufbruch bereit und so haben wir diesen schönen Ort bald für uns und baden ausgiebig im warmen Wasser. Hinterher trocknen unsere Handtücher an einem Baum und wir essen unsere Müsliriegel, als uns klar wird, was für ein Glück wir mit dem Timing hatten. Ein Schlauchboot mit 4 Personen trifft gleichzeitig mit zwei Wandergruppen aus insgesamt zwanzig Leuten ein. So viele Menschen haben wir schon lange nicht auf einem Fleck gesehen. Wir überlassen ihnen den Badeplatz und machen uns auf den Rückweg.
Nachmittags gehen wir Ankerauf und fahren zur Nordseite der Insel Ouen. Hier verbringen wir eine weitere wunderbar ruhige Nacht und segeln am nächsten Tag nach Uere. Auf Uere vertreten wir uns die Füße bevor wir Donkey zusammenklappen und an die Reling binden.
Nun sind es nur noch sechs Meilen nach Nouméa. Wir haben wieder Glück und bekommen einen Platz in der Marina. Jetzt beginnt der Marina-Dreikampf aus Einkaufen, Wäschewaschen und Putzen. Die leeren Schapps werden mit Leckereien gefüllt und wir nutzen es reichlich aus, dass wir unlimitiert Frischwasser zur Verfügung haben.

In Nouméa ist viel los. Seit 2020 ist das erste Kreuzfahrtschiff angekommen. Das ist ein mittelgroßer Event. Natürlich machen wir einen Abstecher zum Kreuzfahrtterminal, mischen uns unter die Kreuzfahrer und sehen uns die Souvenirstände an. Nach zwei Tagen hat das riesige Schiff wieder abgelegt und es kehrt wieder Ruhe ein. In der Zeitung lesen wir, dass im nächsten Jahr 150 Kreuzfahrtschiffe in Neukaledonien erwartet werden. Das ist eine ganze Menge für so ein kleines Land und sicher eine wichtige Einnahmequelle.
Noch ein bisschen wollen wir Nouméa genießen bevor wir noch eine zweite Runde durch die Lagune drehen. Neukaledonien bietet so unglaublich viel, wir wollen noch ein bisschen mehr davon sehen.

In den letzten Beiträgen haben wir die Fotos ergänzt, es lohnt sich zurückzublättern!