In den letzten Tagen waren wir richtig fleißig. Insbesondere das Rigg hat uns auf Trab gehalten. Da eines der Mittelwanten ein gebrochenes Kardeel hatte, sollte dieses auf jeden Fall ersetzt werden. Als es an Deck lag, haben wir noch einen weiteren Schaden bemerkt. Trotz Sailing Week konnten wir morgens den alten Draht hinbringen und nachmittags die beiden (sie sollen immer symmetrisch ersetzt werden) neuen abholen. Ein wenig Überzeugungskraft… Heute haben wir die gleiche Übung mit den Oberwanten wiederholt. Nobbi war also viele Male im Mast und wir sind mal wieder froh, dass wir Maststufen haben. Zum Glück konnten wir diesen wichtigen Punkt noch erledigen.
Andere Projekte liefen weniger rund, nachdem ich Griffe und Leisten am Niedergang lackiert hatte, habe ich die Klebestreifen vom Schott abgezogen und den Lack gleich mit. Damit steht ein neuer Punkt auf der ToDoListe, ich darf dort auch lackieren. Wir haben festgestellt, dass man den Baum öffnen muss, wenn man den Unterliekstrecker wechseln will. Natürlich ließen sich die Schrauben zunächst nicht lösen. Viel Arbeit also, um eine Leine zu wechseln die wir nie benutzen. Die, bereits recht mitgenommene Leine, stand auf der Mängelliste des Rigg-Checks. Das wollte Nobbi nicht auf sie sitzen lassen. Ob unser Versuch den Kühlschrank von unten besser zu isolieren erfolgreich war, wird der Langzeitversuch zeigen. Leider gibt es auch Verluste zu beklagen. Nobbis schönstes Hemd, das er nächste Woche in die Oper anziehen wollte, ist von der Leine geweht worden. Wir haben es nicht bemerkt und konnten deshalb auch keinen Rettungsversuch starten.
Immer nur am Boot rumtüddeln und zwischen Boot und Marina pendeln ist irgendwann langweilig, also waren wir am Sonntag bei schönstem Wetter noch einmal auf dem Weingut Omata, haben leckere Pizza gegessen und bei kühlem Weißwein über die Bay of Islands geguckt. Den Wanderweg durch den Wald kennen wir inzwischen schon gut, doch er gefällt uns immer noch. Die Tuis (das sind Vögel und ungefähr so groß wie eine Elster) machen lustige Geräusche und antworten sogar. Die Tage sind warm, manchmal sogar heiß und seit ein paar Tagen ist es nachts so warm, dass wir wieder mit offenem Luk schlafen. Hier, im Norden der Nordinsel ist es so trocken, dass die Waldbrandgefahr sehr hoch ist. Seit Tagen oder Wochen hat es nicht geregnet, auch wenn immer mal dunkle Wolken vorbeischauen. Bis heute. Als wir gerade unser Schlauchboot einpacken wollten, hat es geregnet. Also haben wir im Regen unser Boot geputzt und es dann nass in seine Tasche gesteckt. Nicht schön, aber nicht zu ändern.
Morgen machen wir uns auf den Weg nach Hause. Urlaub vom Urlaub. Unterwegs legen wir einige Stopps ein, so dass der Weg nach Bremen zwei Wochen dauern wird, obwohl wir fliegen. Auf Mari ist alles verpackt, die Segel sind abgeschlagen und wir haben unsere Taschen gepackt. Es kann losgehen.
Morgen geht es zunächst mit dem Bus nach Auckland. Und dann freuen wir uns darauf wenn es wieder heißt „please proceed to Check-in“ oder wie wir hier in Neuseeland sagen „chicken“.
