Das marisoleigene Reisebüro war fleißig. Spontan haben wir uns entschlossen unseren Ausflug auf die Südinsel, den wir für Januar geplant hatten vorzuverlegen und schon im Dezember dorthin zu reisen. Morgen geht es los. Bustickets, Flüge, Mietwagen und ganz unterschiedliche Übernachtungen haben wir gebucht. Wir sind gespannt was uns erwartet.
Es geht schon aufregend los. Neuseeland ist ein Land der Naturgewalten, das zeigt sich auch aktuell. Gestern ist ein Vulkan auf einer vorgelagerten Insel ausgebrochen, dabei wurden fünf Menschen getötet, acht werden noch vermisst und viele haben sich verletzt. In der letzten Woche hat es auf der Südinsel kräftig gestürmt und geregnet. In einigen Gegenden sind Flüsse und Seen über die Ufer getreten und es gab Erdrutsche. Die Straße, die an der Westküste entlangführt, wurde teilweise weggespült und wird vermutlich erst zu Weihnachten wieder passierbar sein. Auf genau diese Strecke hatten wir uns besonders gefreut. Nun haben wir umdisponiert und fahren statt der sorgfältig geplanten Rundtour eine abgewandelte Strecke. Wir hoffen, dass es in den nächsten Tagen nicht so viel regnet und nicht noch weitere Reiseziele davonschwimmen. Plan C, D und E haben wir aber schon vorbereitet.
Manchmal ist man zur richtigen Zeit am richtigen Ort, manchmal verlässt man einen Ort jedoch auch zur richtigen Zeit. Kurz nachdem wir Samoa verlassen haben, ist dort eine Masern-Epidemie ausgebrochen. Eine Freundin, die wegen einer bakteriellen Infektion dort im Krankenhaus war, hat sich angesteckt und sie und ihr Mann mussten zehn Tage an Bord in Quarantäne verbringen. Sie hat die Masern gut überstanden und konnte die Reise fortsetzen. Viele andere hatten weniger Glück. Inzwischen sind 4700 Masernfälle registriert. 70 Menschen sind bereits gestorben, die meisten waren jünger als vier Jahre. Eine Not-Impfkampagne soll die Epidemie eindämmen.
Unsere ToDo-Liste lassen wir an Bord, wir haben keine Eile, es besteht nicht die Gefahr dass jemand anders unsere Arbeit übernimmt. Um unsere kleinen und größeren Baustellen kümmern wir uns wenn wir wieder zurück sind.
Kurz vor Weihnachten sind wir wieder an Bord, dann gibt es sicherlich einiges zu berichten und ganz viele Fotos.