Suwarrow faellt aus

Der Betreff sagt es schon. Suwarrow faellt aus. Heute Morgen haben wir die Entscheidung getroffen an dem Atoll, das zu den Cook-Inseln gehoert, vorbei zu segeln.
Heute ist Tag 7 seit Bora Bora. Ein Segeltag wie aus dem Bilderbuch. Blauer Himmel, vier Windstaerken und dieses unglaublich blaue Wasser des Pazifiks. Wir sind auf West-Kurs gegangen. Der Wind kommt nun schraeg von achtern, das Boot liegt stabil auf Steuerbord-Bug. So macht Segeln Spass, so kann es bleiben.
Seit Bora Bora sind wir recht langsam vorangekommen, oft hatten wir wenig Wind und den auch noch direkt von achtern. Eine schauklige Angelegenheit. Der wenige Wind sorgt fuer geringe Geschwindigkeit, die oft recht hohe Welle schuettelt das Boot. Heute Morgen hat Nobbi laenger die huepfende Teekanne durchs Cockpit gejagt. Alles was nicht eingeklemmt oder angebunden ist macht sich selbststaendig. Doch es geht uns gut an Bord. Nachdem wir eingeschaukelt sind und seit der dritten Nacht gut schlafen, macht das Leben an Bord Spass. Wir lesen viel, heute Mittag haben wir beide zum Beispiel Palstek und Wetterlotse gelesen und dann auch gleich ausfuehrlich diskutiert. Podcasts und Krimis halten uns waehrend der Nachtwachen wach. Wir sammeln die verbliebenen Leckereien aus der Bilge. Die letzten deutschen Wuerstchen sind aufgefuttert, gestern gab es schon das zweite Mal seit Bora Bora Rinderfilet und auch heute Abend gibt es wieder Tomatensalat.
Jetzt, wo wir den wenigen Wind fuer unseren geplanten Aufenthalt auf Suwarrow brauchen koennten, verabschiedet dieser sich. Anfang der Woche ist fuer dieses Seegebiet viel Wind angesagt, dazu heftige Schauer und Gewitter bei 4m Schwell. Eine Wetterlage, die nicht zum recht ungeschuetzten Ankerplatz passt. Ein Revierfuehrer schreibt, dass Suwarrow nur in ruhigem Wetter zu empfehlen sei, der andere raet bei schlechtem Wetter sofort auszulaufen. Etwas enttaeuscht sind wir schon, beide haben wie das Buch von Tom Neale „An Island to Oneself“ gelesen, und davon getraeumt das Atoll eines Tages zu besuchen. Natuerlich koennten wir darauf hoffen, dass das Wetter gar nicht so schlecht wird wie vorhergesagt. Doch dann koennten wir ja auch einfach aufhoeren ueberhaupt den Wetterbericht zu lesen.
550 Meilen sind es auf direktem Weg nach Samoa, eventuell werden wir einen kleinen Umweg segeln um dem schlechten Wetter etwas aus dem Weg zu gehen. Auf See fuehlen wir uns besser geruestet stuermisches Wetter durchzustehen, als an einem unsicheren Ankerplatz.
Wir warten noch immer auf Wale, hier ist gerade Buckelwal-Saison, essen Schokopudding mit Mango und freuen uns nun auf Samoa.