Pazifikvorbereitungen – der Endspurt

Wir sind soweit. Wir sind tatsächlich fertig. Irgendwie kommt es für uns unerwartet, wir haben heute den letzten Punkt auf unserer ToDo-Liste abgehakt. Nun heißt es lossegeln, bevor neue Posten auf der Liste auftauchen.
Die letzten Tage haben wir eingekauft, aufgeräumt, weggestaut und gewaschen. Wir haben Übung im Taxifahren, inzwischen fahren wir zum halben Preis. Am Sonntag landen wir auf der Suche nach einem Supermarkt in einem Shoppingcenter. Später lernen wir, dass dies eine der größten Malls Amerikas ist. Sehr praktisch wenn man eigentlich nur einen Supermarkt sucht. Hier gibt es alles und wir brauchen nichts. Wir kaufen einen Badeanzug und eine Badehose, essen Steaks und finden schließlich auch einen Supermarkt. Montag waren wir auf der Suche nach Obst und Gemüse und haben auf dem Weg zum Markt einige kleine Stände entdeckt. Auf dem Markt sind wir deshalb nie angekommen. Nicht alles läuft so unkompliziert. Als wir Montagmorgen mit unserer schmutzigen Wäsche vor der Waschmaschine stehen, erfahren wir, dass diese seit Sonntag kaputt ist. Prima. Nun stehen wir mit der schmutzigen Wäsche, aber ohne Taschen und Schuhe auf der Pier. Wir fragen nach einem Waschsalon. Allgemeines Kopfschütteln. Schließlich bringen wir die Wäsche auf dem Weg zum Einkaufen in eine Wäscherei und ich gehe mit einer angebrochenen Waschmittelflasche im Gepäck einkaufen. Dienstag können wir die Wäsche wieder abholen. Wir sind in einem Viertel, in dem Touristen besser nicht im Dunkeln unterwegs sind und finden hier die beste Gemüseauswahl. Sehr günstig kaufen wir Brokkoli, Rotkohl, Ananas, Melonen und Bananen. Nun ist das Boot voll und wir werden nicht verhungern. Wir sind gespannt wie lange die Paprikas durchhalten und ob alle Mangos gleichzeitig reif werden.
Wir haben genügend frischen Lesestoff und die MP3 Player sind mit Musik und Podcasts gefüttert. Gestern saßen wir lange an der Bar und haben das schnelle Internet ausgiebig genutzt um Dinge nachzusehen, Emails zu schreiben und zu telefonieren. Abends haben wir uns gefreut Freunde von der Atlantikseite zu treffen, die erst gestern durch den Kanal gekommen sind.
Heute Morgen mussten wir feststellen, dass wir einen Bananendieb an Bord haben. Nobbi hat ihn auf frischer Tat ertappt. Ein frecher schwarzer Vogel hat Löcher in unsere Bananen gepickt. Unser Rumgewedel, mit dem wir ihn verscheuchen wollten, hat ihn kaum gestört. Er hat eine Pause am Mast gemacht und ist nur widerwillig aufs Nachbarboot umgezogen. Die Zahl unserer Bananen wurde drastisch reduziert. Dann essen wir eben Mango und Ananas.
Anschließend hatten wir einen Grundkurs in Entschleunigung. Gleich morgens wollten wir ausklarieren und uns anschließend auf den Weg zu den Las Perlas machen. Im Hafenbüro gab es jedoch ein kleines Problem. Das Passwort der Mitarbeiterin war abgelaufen, deshalb konnte sie sich leider nicht im System anmelden. Wir haben erst einige Zeit in der Halle gewartet und später einem Beamten beim Ausschneiden von Etiketten zugesehen. Nach gut zwei Stunden wurden wir dann noch einmal gefragt wie unser Boot heißt. Schließlich gab es doch eine „Zarpe“ für uns. Die Zarpe ist das Papier, das bestätigt, dass wir Panama mit Ziel Marquesas verlassen. Bei der Immigration ging es ganz schnell. Zack hatten wir unseren Ausreisestempel im Pass. Mittags waren wir wieder am Balboa Yacht Club. Zu spät um die 40 Meilen zu den Las Perlas im Hellen zurückzulegen. Kurzentschlossen haben wir unsere Abfahrt auf morgenfrüh verschoben.

Es wurde Beschwerde eingereicht, weshalb unsere Leser nicht, wie auf dem Weg zu den Kap Verden, unsere Ankunftszeit tippen dürfen. Ihr dürft.
Hier gibt es also die Informationen die ihr für eure detaillieren Berechnungen benötigt. Wir starten von den Las Perlas, Panama. Unser Ziel sind die Marquesas in Französisch Polynesien, unser Landfall wird vermutlich auf Hiva Oa sein. Die Strecke ist fast 4000 Meilen lang und wir werden die Galapagosinseln wahrscheinlich südlich passieren. Da wir noch ein bis zwei Nächte am Anker auf den Las Perlas verbringen wollen, sind wir noch nicht sicher, wann wir lossegeln. Gebt den Ankunftstag in Hiva Oa und die Uhrzeit (Ortszeit!), basierend auf der Abfahrt am Samstag den 6. April 10 Uhr morgens (Ortszeit Panama), an. Sollten wir später oder früher absegeln, werden eure Berechnungen berichtigt. Falls wir kurz entschlossen irgendwo anders hinsegeln, werden die Angaben mit einer geheimen Formel korrigiert. Schickt uns eure Tipps per Mail (gewertet werden nur Schätzungen, die bis zum 14. April eingehen), die genausten Vorhersagen werden mit einer Postkarte belohnt.